DIE FÜHRER DURCHS LEBEN.

Karel Hynek Mácha

DIE FÜHRER DURCHS LEBEN.
Durch dieses traur’ge Erdenleben Wallt kein Sterblicher allein, Er kann sich in dem dunkeln Weben Stets eines treuen Führers freu’n; Denn kaum erhebt er sich vom Staube So führet ihn ein heilger Glaube. Und hat ihn Alles auch verlassen Wenn ihm zerbrach des Glückes Stab, Wenn ihn dann selbst die Freunde hassen, Wenn ihm nichts bleibt, als nur das Grab; So kann er ruhig um sich schauen, Ihn stützen Hoffnung u[nd] Vertrauen. Und kömmt er dann mit schnellem Schritte Bis in des Mannes Jahr hinauf, So nahet ihm auch schon der Dritte, Der Führer in dem Lebenslauf Und froh kann er durchs Leben schreiten, Ihn wird die Lieb zum Ziele leiten. Entfliehen seines Lebens Tage, Wenn ihn die Stimme Gottes ruft, Und schlummert er im Sarkophage Versenket in die dunkle Gruft, Verweset jede Erdengabe, Entfliehn sie ihm auch nicht im Grabe. 53