Nacht wird es, und dunkle Nebel wallen
Nacht wird es, und dunkle Nebel wallen
Über jenes Kirchhofs schauriges Thal,
Dumpf hört man des Uhu Ruf erschallen,
Dumpfer tönet er im Widerhall.
Und in schaurigen Gestalten jagen
Wolken an des Himmels schwarzer Bahn,
Und der Erde bleiche Geister ragen
Starrend bis zu diesen hoch hinan.
Man erblicket durch der Nebel Schleyer
Matt erleuchtet, wie im Schwefelglanz
Droh’nde, todesbleiche Ungeheuer
Sich versammelnd zu dem Schattentanz.
Jetzt erhebt sich mit allen Schauern
Diese droh’nde, bleiche Geisterschaar,
Winde heulen wie das klagend Trauern
Einer Braut an des Geliebten Bahr’!
Schreckend nah’n sie sich im wilden Sturme,
Alles zittert vor der Geister Macht,
Da ertönt die Glock’ vom nahen Thurme,
Und der Zeiger steht auf Mitternacht.
Nun erblickt man durch der Nebel Schleier
Matt erleuchtet wie vom Schwefelglanz
Diese todesbleichen Ungeheuer,
Singend dreh’n sich in dem Schattentanz.
Schreckend dreh’n die Schatten sich im Kreise,
Schaurig tönet ihrer Stimmen Chor,
Jedes Hörers Blut erstarrt zu Eise,
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Jedes Haar sträubt sich am Haupt empor.
Bis vom nahen Thurm die erste Stunde
Dumpfen Schlages durch die Gegend schallt,
Da tönt’s Hinweg aus ihrem bleichen Munde
Und dumpf es in der Ferne widerhallt.
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(BEZ NADPISU.)