Nacht wird es, und dunkle Nebel wallen

Karel Hynek Mácha

Nacht wird es, und dunkle Nebel wallen Nacht wird es, und dunkle Nebel wallen
Über jenes Kirchhofs schauriges Thal, Dumpf hört man des Uhu Ruf erschallen, Dumpfer tönet er im Widerhall. Und in schaurigen Gestalten jagen Wolken an des Himmels schwarzer Bahn, Und der Erde bleiche Geister ragen Starrend bis zu diesen hoch hinan.
Man erblicket durch der Nebel Schleyer Matt erleuchtet, wie im Schwefelglanz Droh’nde, todesbleiche Ungeheuer Sich versammelnd zu dem Schattentanz. Jetzt erhebt sich mit allen Schauern Diese droh’nde, bleiche Geisterschaar, Winde heulen wie das klagend Trauern Einer Braut an des Geliebten Bahr’! Schreckend nah’n sie sich im wilden Sturme, Alles zittert vor der Geister Macht, Da ertönt die Glock’ vom nahen Thurme, Und der Zeiger steht auf Mitternacht. Nun erblickt man durch der Nebel Schleier Matt erleuchtet wie vom Schwefelglanz Diese todesbleichen Ungeheuer, Singend dreh’n sich in dem Schattentanz. Schreckend dreh’n die Schatten sich im Kreise, Schaurig tönet ihrer Stimmen Chor, Jedes Hörers Blut erstarrt zu Eise, 69 Jedes Haar sträubt sich am Haupt empor. Bis vom nahen Thurm die erste Stunde Dumpfen Schlages durch die Gegend schallt, Da tönt’s Hinweg aus ihrem bleichen Munde Und dumpf es in der Ferne widerhallt. 70 (BEZ NADPISU.)