Am Nahmenstage der H. Frau Josephine von Csuzy
gedichtet im Csuzer Garten.
Herauf o Sonne! Röthe mein Saitenspiel
Mit einem deiner Erstlinge! Festlicher
Erschallt mein Lied, am Tag der Freude,
Dir im harmonischen Flug entgegen!
Das langentbehrte! Siehe, es kleidete
Sich neugestaltet wieder der Rosenhain,
Und meine Laute schwieg; sie weckte
Keines der Freudengetöne wieder.
Nun halt ich es nicht länger! Es lockte schon
Der Musenhain ins Heiligthum einst den Schwan
Von Csuz, als ihm die Harfentöne
Mächtig begeistert dahingeflossen.
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Du schöner Hain! von zärtlicher Künstlerhand
Hervorgezaubert! Heilige Bäume, die
sich tausendzweigig wölbend, höher
Zu der ätherischen Welt mich heben!
Euch Grüss’ ich festlich, und dich Apoll, und Dich,
Sein Liebling, Schiller; göttlicher Plato, Dich!
Mit ehrfurchtsvollem Schauer tret’ ich
Euch, aber freudig entzückt, entgegen.
Hier wohnt sich’s gut! Hier schlag ich das Zelt mir auf!
Hier tönt es kunstlos fröhlich dahin, das Lied,
Das ich, Verehrte, Dir am Tage
Froher Erinnerung, dankbar weihe.
Schön ist’s, im Kreise liebender Seelen sich
Den Musen weihen, und der Natur! Da weht
Ein hehrer Geist, verklärt im Bilde,
Weckend der Ewigkeit hohe Keime.
Und herrlich ist’s, den flüchtigen Augenblick
Zu fesseln, Gnade spendend und Segnungen.
Ein Gott erscheint er, wem der Wohlthat
Kränze das würdige Haupt’ umwinden. –
Du Edle! Fröhlich steigt nun und hoch empor
Die Sonne; fröhlich grüsst sie der Vögel Schaar,
Und überströmt aus voller Urne
Mich mit Entzückung zum Tagesfeste.
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Doch der fühlenden Brust Regungen jauchzen nicht
Laut umher, und es schlägt nicht an den Sternensaal
Ihr bescheidenes Zeichen,
Pranget nicht im Triumph einher:
Aber tiefer erbebt ihr das erweichte Herz,
Und, im Stillen geweint, lockt aus des Himmels Schooss
Eine zärtliche Thräne
Segen über den Gütigen.
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