Rukopis zelenohorský (in Kralodvorský rukopis - Sbírka staročeských zpěvo-pravných básní, s několika jinými staročeskými zpěvy) (1829)

autor neznámý

KRALODVORSKY RUKOPIS. KÖNIGINHOFER HANDSCHRIFT.
[I] KRALODVORSKY
RUKOPIS.
ZBÍRKA STAROCESKYCH ZPĚVO-PRAV-
NYCH BASNÍ, S NĚKOLIKA JINYMI STA-
ROČESKYMI ZPĚVY.

NALEZEN A VYDAN OD VACLAVA HANKY, KNIHOVNÍKA K. NARODNÍHO MUSEA;
S DĚJOPISNYM UVODEM OD VACLAVA ALOYSIA SVOBODY, C. K. PROFESSORA TŘÍD HUMANITETNÍCH.
PŘIPOJEN VĚRNY SNÍMEK PÍSMA.
V PRAZE, V KNIHKUPECTVÍ J. G. CALVE. 1829.
[II] KÖNIGINHOFER HANDSCHRIFT.
SAMMLUNG ALTBÖHMISCHER LYRISCH- EPISCHER GESÄNGE, NEBST ANDERN ALT- BÖHMISCHEN GEDICHTEN.
AUFGEFUNDEN UND HERAUSGEGEBEN VON WENCESLAW HANKA, BIBLIOTHEKAR DES K. VATERLÄNDISCHEN MUSEUM;
VERTEUTSCHT UND MIT EINER HISTORISCH-KRITISCHEN EINLEITUNG VERSEHEN
VON WENCESLAW ALOYS SWOBODA, K. K. HUMANITÄT-PROFESSOR.
NEBST EINEM FACSIMILE.
PRAG, J. G. CALVE’SCHE BUCHHANDLUNG. 1829.
[III] (GEDRUCKT BEI C. W. MEDAU IN LEITMERITZ.)
[IV] JEHO EXCELLENCÍ VYSOCE UROZENÉMU PÁNU, PANU KASPAROVI HRABĚTI Z STERNBERGA,
PŘEDNOSTĚ NARODNÍHO MUSEUM V KRALOVSTVÍ ČESKÉM,
HORLITELI PRO VLAST A PRO VĚDY.
[V] RUKOPIS ZELENOHORSKÝ
PŘÍDAVEK ZNAMENITĚJŠÍCH STAROČESKÝCH BASNÍ.
ANHANG ANDERER ALTBÖHMISCHER GEDICHTE.
[181] Einige Worte noch über die Zugabe der andern Gedichte. Das erste und zweite Fragment ist auf zwei Quartblättern, in Octavformat umgebrochen, Eigenthum des Museum, und dürfte gleichfalls dem dreizehnten Jahrhunderte, wahrscheinlich jedoch dem eilften angehören. Beide sind wohl durch einen Absatz getrennt, doch nicht als verschiedene Gedichte. Das erste enthält den Schluß eines Adelthings (Landtags), wo Erbgesetze der čechischen Geschlechter gleichsam als Sehersprüche angeführt werden. Das zweite beschreibt einen Zwist zwischen Brüdern, welcher nach eben dem Gesetze geschlichtet wird, wo aber der mit dem gefällten Urtheil unzufriedene Erstgeborene die Fürstin schmäht, was Anlaß gewesen seyn mochte zur Vermählung der Fürstentochter mit Přemysl. Das mag der fehlende Schluß ausgeführt haben. Mir scheint es Bruchstück eines – ich möchte sagen – Romanzen-Kyklos zu seyn, welcher die Sagen von Libuša behandelte, wo jedes Gedicht für sich abgeschlossen, doch mit den übrigen zusammenhängend, ein Ganzes bildete. Zwar ist die Aechtheit des Manuscripts angefochten worden; weil ich jedoch sie nicht in Zweifel ziehen kann – ich habe sie an einem andern Orte verfochten, [183] – und das Werk in jeder Hinsicht mir beachtenswerth scheint, so glaubte ich auch dieses Ueberbleibsel alterthümlicher Dichtung – als solches seh’ ich es mit Vielen an, – hier nicht übergehen zu dürfen, in der Zuversicht, daß sich die Zweifel mit der Zeit aufklären, die Wahrheit offenbaren werde. Den Inhalt des zweiten Fragments berichtet Cosmas sowohl als Hájek, doch mit Varianten. Des Ersteren Bericht, da er nicht allzu lang ist, wollen wir hierher setzen: „Ea tempestate inter duos cives, opibus et genere eminentiores, et qui videbantur populi esse rectores, orta est non modica litigio, agri contigui de termino. Qui in tantum proruperunt in mutuam rixam, ut alter alterius spissam unguibus volaret (velleret) barbam, et nudis conviciis semetipsos turpiter digito sub nasum contundentes intrant bacchantes curiam, ac non sine magno strepitu adeunt Dominam, et ut ratione justitiae dubiam inter eos dirimat causam, suppliciter rogant. Illa interim, ut est lasciva mollities mulierum, quando non habet, quem timeat, virum, cubito subnixa, ceu puerum enixa, alte in pictis stratis nimis molliter accubabat. Cumque per callem justitiae incedens, personam hominum non respiciens, totius controversiae inter eos ortae causam ad statum rectitudinis perduceret, tunc is, cujus causa in judicio non obtinuit palmam, plus justo indignatus, terque quaterque caput concussit, et more suo terram ter baculo percussit, ac barbam pleno ore 184 saliva conspergens exclamat: O injuria viris haud toleranda! Foemina rimosa, virilia judicia mente tractat dolosa. Scimus profecto, quia foemina sive stans, sive in solio residens, parum sapit; quanto minus cum in stratis accubat?... Certum est enim, longas esse crines omnibus, sed breves sensus mulieribus. Satius est mori, quam viris talia pati. Nos solos opprobrium nationibus et gentibus destituit natura, quibus deest rector et virilis censura, et quos premunt foeminea jura. Ad haec domina, illatam sibi contumeliam dissimulans, et dolorem cordis foemineo pudore celans, subrisit, et: Ita est, inquit, ut ais. Foemina sum, foemina vivo; sed ideo parum sapere vobis videor, quia vos non in virga ferrea judico; et quoniam sine timore vivitis, merito me despicitis. Nam ubi est timor, ibi honor. Nunc autem necesse est valde, ut habeatis rectorem foemina ferociorem. Sic et columbae olim albiculum milvum, quem sibi elegerant in regem, spreverunt, ut vos me spernitis, et accipitrem multo ferociorem sibi ducem praefecerunt. Qui, fingens culpas, tam nocentes quam innocentes coepit necare, et ex tunc usque hodie vescitur columbis accipiter. Ite nunc domum, ut quem vos cras eligatis in Dominum, ego assumam mihi in maritum.” Offenbar ist Cosmas Bericht gleichfalls aus einem Gedichte geschöpft, wie der von Neklan’s Siege, und auch dieser scheint eine dem Stamme der Přemysliden ungünstige Version zu seyn. Auch er ist vielleicht mit Zusätzen von Cosmas gewürzt, wie zumal die Stelle, 185 wo er sich als Erzähler so sehr über die Frauen ereifert, vielleicht auch die Anspielung auf die Fabel von dem Taubenkönige. Hájek nennt die Streitenden Rohoň, Kals Sohn, und Milowec, den Sohn Přeslaw’s im Dorfe Chuchle bei Prag, folgt übrigens fast wörtlich dem Cosmas, und setzt die Begebenheit in das Jahr 721, ob mit Fug oder nicht, ist schwer zu entscheiden. Das Gedicht ist bedeutsam, indem es die Ausdehnung des Gebietes zeigt, dessen Bewohner die Tochter Kroks als Richterin anerkannt. Die Wohnorte der zum Rechts-thing herbeigerufenen Wladiken und Lechen (s. die Anmerkungen) liegen im Bydžower, Königinngräzer, Berauner, Časlauer und Kauřimer, im Pilsner und Prachiner Kreise. Daß es gleichzeitig sei, möcht’ ich keineswegs behaupten, vielmehr bezweifeln. Aber daß es zu den ältesten Denkmahlen böhmischer Poësien gehöre, scheint mir, die Aechtheit vorausgesetzt, nicht zu bezweifeln. Dafür bürgt meines Erachtens die Sprache und die Orthographie. Ich habe in einem früheren Aufsatze die Abfassung der vorhandenen Handschrift in den Anfang des eilften Jahrhunderts gesetzt, und neuere Entdeckungen, als Wacerads böhmische Worte in der bekannten Mater Verborum, und ein jüngst aufgefundenes Fragment vom Evangelium Joannis dürften meine damalige Behauptung, die jedoch nicht zur Oeffentlichkeit gelangte, rechtfertigen. Auch für die Kenntniß alterthümlicher Gebräuche, 186 abgesehen von dichterischer Ausschmückung, und als Hindeutung auf frühere Sagen ist es nicht unwichtig. Die Zartheit des nächstfolgenden Minnelieds unter dem Wyšehrad fühlt Jeder, eben so des Fragments von dem schon sonst bekannten Minneliede König Wenzels I. (Jahr 1238–1253), des Vaters, nicht des unglücklichen Sohnes von Ottokar II. Es ist nur Fragment des ersten von den drei Liedern, welche die Sammlung Rüdiger Manesse’s unserem Könige Wenzel zuschreibt, der königliche Pracht liebte, an seinem Hoflager Turniere hielt, und gegen reisende Minnesänger fürstliche Freigebigkeit übte. Darum preisen ihn auch die Minnesänger, namentlich Tannhäuser – denn daß Wenzel II. nicht gemeint seyn könne, hat Herr Doctor Löhner im Apollo, Decemberheft 1794 mit einleuchtenden Gründen dargethan, nach ihm Hanka zur ersten Ausgabe dieses Fragments, – und beklagt, daß mit ihm und Friedrich II. die fürstlichen Pfleger des Gesanges zu Grabe gegangen sind. Einige sind im Zweifel, ob das böhmische Gedicht Original sei, ob Uebersetzung. Ich entscheide mich für das Erstere, und nicht etwa aus überspanntem Patriotismus, sondern weil die Sache selber spricht. Meine Uebersetzung ist, wie Kenner beider Sprachen bezeugen werden, so viel möglich wörtlich, in gleicher Sylbenzahl, im selben Maße. Wenn man sie mit dem Liede bei Manesse vergleicht, so wird man die Unbeholfenheit des letzteren nicht verkennen, um so mehr, wenn man das Böhmische dagegen hält. Zu bemerken ist ferner, 187 daß sich das Fragment auf demselben Blättchen befindet, wo die ältere, oben erwähnte Abschrift des Liedes „der Hirsch”, woraus sich nicht ohne Grund schließen läßt, es sei ein älteres čechisches Minnelied, des gastfreien, lebenslustigen Königs Lieblingslied, und irgend ein Sänger, der an seinen Hof kam, vielleicht eben Ludwig von Medliz, habe es ihm zu Ehren in teutsche Reime übertragen. Den fehlenden Schluß wollen wir mindestens in der altteutschen Bearbeitung hierher setzen.
Nie stunt min wille wider ir kúsche sich entwarf Wan das sich in min herze tet Mit ganzer liebe das vil minekliche wib Min wille was dien ougen und dem herzen leit Dem liebe zorn das ich so truten wechsel meit Diu ganze liebe das besneit Und ouch ir kúschú werdekeit.
Nu habe er dank der siner frowen also pfleg Als ich der reinen senften fruht Ich brach die rosen niht und hat ir doch gewalt. Sie pflag mis herzen ir und pfliget noch alle weg Ey wenne ich bilde mir ir zuht So wird min muot an froeiden also mannigvalt Das ich vor lieber liebe nicht gesprechen mag AI mines trostes wunsch und miner selden tag Nieman so werde nie gelag Als ich do min dü liebe pflag.
Nicht unwillkommen vielleicht dürfte teutschen Lesern ein Wink seyn, wie böhmische Worte und Namen gelesen werden sollen. Der Slawe lies’t in der 188 Regel, wie er schreibt; doch wir wollen die einzelnen abweichenden Laute durchgehen. á, é, í oder j, ó, ú und ů, endlich ý werden gedehnt. Letzteres in jenen Gegenden, wo sich die Sprache in ihrer Reinheit am meisten erhalten, etwas dumpfer, doch nicht ganz wie das französische u, das teutsche ü. Die Laute d und t auch n werden durch i und ě oder ie, auch ia weicher, wie in diable, dieu, tiers, l’amitié; š oder ss klingt wie sch, oder wie das französische ch; s hingegen scharf, wie im Teutschen sz und ss. Der Laut z klingt weich wie in dem Wörtchen so, wie im Italiänischen cosa; ž wie im Französischen je, jouer, jolie, jardin; č wie im Italiänischen cercare, wie tsch; ň wie gn im Französischen und Italiänischen, und wie ñ im Spanischen, im Portugiesischen nh, z. B. guadagñare, Gascogne, Senor, Maranhao, wie im Englischen new. Das böhmische ř und polnische rz bildet man, indem man die Zunge wie zum r, nur näher an die Zähne zwischen r und s legt, und nun den Hauch vibriren läßt, etwa wie Manche im Teutschen die Worte Durst, Wurst, Forst, herrscht, auszusprechen pflegen; wem jedoch das zu beschwerlich, der behalte das einfache r bei. Der Laut st wird nicht gezischt, k ohne Hauch, ck nicht als eine Schärfung betrachtet, sondern als wenn zk geschrieben wäre, die Diphthonge au wie ou ausgesprochen. Einige Sylben haben keinen ausgeschriebenen Selbstlaut, weil l und r als Halbvocale gelten, wie auch im Teutschen das stumme e häufig 189 nicht gehört wird, wie in versichert, was klingt wie vrsichrt. Im Neuböhmischen wird endlich g wie im Teutschen j ausgesprochen; in gsem – ich bin – gméno – Name – gdu – ich gehe – gmienj – Habe – braucht es nicht ausgesprochen zu werden, außer in Zusammensetzung negsem, negdu – sprich nejsem, nejdu.
190 Ku přidaným staročeským zpěvům.
Několika slov o zpěvích těchto budiž zde promluveno. První a druhý zlomek na dvou listech v quartu v oktav složených psáni jsou. Patříť slavnému Museu, a dle mého zdání by snad jedenactému století, jak jiní soudí třináctému, jak někteří tomu chtějí bližšímu, ba nejbližšímu věku by měli přičteni býti. Ba i že podstrčeni býti mají, někteří tušili. Nicméně jsem jich zde vynechati nechtěl, pro sebe přesvědčen jsa, že věru zbytky starověkého básníctví jsou, v čemž mnozí se mnou shodně smejšlejí. Ostaviv zde obranu jejich rodnosti, připojuji je těmto starým zpěvům na pokus, na vůli nechaje, jak kdo chce o tom souditi, a rozhodnutí té při času všeskumnému poroučeje. První zlomek konec sněmu popisuje, na kterémž zákony dědického práva, jako věštbu tuším, Libuše kmetům, lechům a vládykám předkládá. Druhá báseň, od první sice oddělena, však bez nápisu vypravuje svár dvou bratří o dědictví rozvaděných, jejž Libuše na slavném soudě dle zákonů výše uvoděných rozsoudí. Starší nespokojen kněžnu potupí, ženskou vládu hanobí, načež ona vlády a soudů se odřekne, velíc, by sobě rovného vyvolili. Věc tu samu nejstarší náš kronikář [191] Kosmas také vypravuje, jména rozvaděnych neuvádě, ani že bratří byli. Praví toliko, že byli vyšsího stavu, a dle zdání že mohli býti řediteli lidu; nač ale kněžna ohledu nebrala při rozsudu. U Kosmy velí kněžna přítomné na pohanění stejné, jako báseň popisuje, jen u Kronikáře mnohem rázněji ba i hruběji vylíčené, domů jíti, a Pána si voliti, jehož by za manžela přijala. I tu zprávu, zdá se, Kosmas z pověsti básnickým duchem vytvořené vzal, jež ale, jak o Neklanově vítězství nad Vlastislavem od strany Přemyslovcům odporné otvořena byla, a on ji některými usudy a poroky pohanské věstkyně v duchovenské horlivosti přilíčil. Hájek skoro Kosmovými slovy pověst tu vypravuje, jen že jednoho z rozvaděných Rohoňe, syna Kalova, druhého Milovce, syna Přeslavova, ze vsi Chuchli jmenuje, a věc na rok 721 klade, což ani tvrditi, ani zavrci zhola se nedá. Báseň pozoru hodna jest, pro jazyk a způsob psaní, v němž ráz starobylosti mně aspoň patrn jest, a pro poukazy na jiné staré pověsti a obyčeje při soudu, také proto, že ukazuje, jaký okršlek, dle domyslu pěvce, Libuši za kněžnu byl uznal. Byty povolaných k sněmu vladyk – viz poznamy, – jsou v kraji bydžovském, hradeckém, čáslavském neb kouřimském, berounském, prachinském a plzenském. Já báseň tu za podstrčenou míti nemohu, přesvědčen jsa, že z našinců kdoby potřebné k tomu způsobnosti do sebe měl, takové šalby dopustiti by se nechtěl, 192 a jest pohříchu jich málo, kdoby seč takového byli. Slova ve Vaceradově rukopisu „Mater Verborum” a ve zlomku evanjelia sv. Jana nedávno nalezeném jak psána jsou, dosvědčují mému úsudu, žeby báseň ta věku jedenáctému náležela. Přeněžná píseň milence pod Vyšehradem, též se v Museu chová, a zdá se mi dílem pokažena, pročež jsem přidal verš 19, a ve verši 28 syllabu ču co i verš i smysl dle mého zdání dosti vhodně doplní. Píseň krále Václava I. na témže proužku pergamenovém se nachází, kde starsí přepis „Jelena”; patří tedy téměř k našemu rukopisu. Tatéž německy jest položena ve zbírce milostných písní ve čtrnáctém století v Turichu Ruedigrem Manessem založené, a tam králi onomu se přivlastňuje se dvěma jinýma. České písně jen zlomek zachován, však důležitý ovšem, an dle stáří přepisu patrno, že nikoli Václav II., nybrž toho jména první ji zpíval. Zdali česká píseň původní a německá preložena jest, či naopak, není těžko rozhodnouti. Česká mnohem ráznější, volnější, jadrnější; německá neohebná, drsnatá, nucená, srovnášli ji s češtinou, ba jen s mým dle nynějšího stavu jazyka německého však ovšem věrným přeložením. Slovo „luzné,” co tvrditi mělo, že překladatel český nevěděl, jak německé „losen lip” přetlumočiti, dokazuje naopak; neb luzné pochází od lúditi, locken, co ovšem citu básníkovu se vhodí, nikoli však slovíčko losen; an vnadu a lepotu, nežli prostopašnost své milenky tím vylíčiti tušil.
V. A. S.
193
Sniem. Zlomek.
– – – – – – – – – – – – – – – – – – – wšak ot svéi čeledi voievodí, mužié pašú, ženy ruby stroiá. I umreli glava čeledina, dieti wše tu sbožiém wiedno wladú, wládyku si z roda vyberúce, pleznie- dle w sniemy slawny chodí, chodí s kmetmi, s lechy, wladykami. Wstachu kmeté, lesi i wládyky, pochválichu pravdu po zákonu. 195 Das Gedinge. Fragment.
– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – Jeder Vater herschet seinem Hause; Männer ackern, Weiber näh’n die Kleider. Aber stirbt des Hauses Haupt, verwesen Alle Kinder insgesammt die Habe, Sich ein Haupt erkiesend aus dem Stamme, Das, wenn’s frommt, sich stellt zum hohen Tage Mit den Räthen, Rittern, Stammeshäuptern. Auf die Räthe, Ritter, Stammeshäupter Standen, lobend, wie es Brauch, die Satzung.
195
Libušin saud. Zlomek.
Ai Wletawo, če mutiši vodu, če mutiši vodu strebropienu? za tie lutá rozwlaiáše búra sesypawši tuču šíra neba, oplakawši glavy gor zelených, vyplakawši zlatopieskú glínu? Kakobych iáz vody nemutila, kegde se vadita rodná bratry, rodná bratry o diediny otnie. Vadita se kruto mezu sobú, lutý Chrudoš na Otavie krivie, na Otavie krivie zlatonosnie, Staglav chraber na Radbuze chladnie, oba bratry, oba Klenovica roda stara Tetvy Popelova, ienže pride s pleky s Čechovými w sieže žirné wlasti pres tri reky. Priletieše družná wlaštovica, priletieše ot Otavy krivy, sede na okence rozložito w Lubušinie otnie zlatie siédle, siédle otnie, svietie Vyšegradie; bieduie i naricaie mutno. Když sie slyše ieiú rodná sestra, rodná sestra w Lubušinie dvorie, sprosi kniežnu utr Vyšegradie, na popražiu ustaviti pravdu, 196 Libuša’s Gericht. Fragment. Ay, was trübst du, Wletawa, dein Wasser, Was trübst du dein silberschäumig Wasser? Hat empört die Wellen wilder Sturmwind, Rings vom Himmel Wettergüsse schüttend, Ab die Häupter grüner Berge spülend, Fort den Lehm und fort den Goldsand spülend? Wie doch sollt’ ich nicht die Wasser trüben? Liegen doch im Zwist zwei eig’ne Brüder, Eig’ne Brüder um des Vaters Erbe. Grimmen Hader führen mit einander An der Otawa der wilde Chrudoš, An der Otau, die sich goldreich schlängelt, An der Radbuza der kühne Staglaw, Beide Brüder, beide Klenowice Alten Stamm’s von einem Zweig des Popel, Der da kam mit Čech und seinen Schaaren Durch drei Ström’ in dieses Land voll Segen. Flog herbei nun eine kirre Schwalbe, Flog herüber von der Otau Krümmung, Ließ sich nieder auf dem breiten Fenster An Libušas güld’nem Vatersitze, Auf dem Wyšehrad des Vaters Hochburg; Und sie klaget, und sie stöhnt im Grame. Als es hört der Beiden eig’ne Schwester, Ihre Schwester in Libušas Hofburg; Fleht sie auf dem Wyšegrad die Fürstinn, Hier im off’nen Saal Gericht zu halten,
197 i pognati bratry ieia oba, i suditi ima po zákonu. Káže kniežna vypraviti posly po Zutoslaw ot Lubice biélé, idieže sú dúbraviny unie, po Lutobor z Dobroslawska chlemca, idieže Orlicu Labe pije, po Ratibor ot gor Krekonoší, idieže Trut pogubi saň lutu, po Radovan ot Kamena mosta, po Jarožir ot bred wletorečných, po Strezibor ot Sazavy ladny, po Samorod se Mže strebronosné, po wše kmety, lechy i wládyky, i po Chrudoš i po Staglaw bratry rozvadiema o diediny otnie. Kda se sniechu lesi i wládyky w Vyšegradie – (w Lubušinie siédle;) prokný stúpi rozenia-dle svégo, stúpi kniežna w bielestvúcí rize, stúpi na stól oteň w slawnie snemie. Dvie vieglasnie dievie (u niei stastie) vyučenie vieščbam Vítiezovým. U iednéi sú desky prawdodatné, u wteréi meč kriwdy karaiúcí. Protiw ima plamen prawdozviesten, i pod nima svatocudná voda. Poče kniežna s otnia zlata stola: „Moji kmeté, lesi i wládyky! se bratroma rozrešite prawdu, iaže vadita se o diediny, o diediny otnie mezu sobú. Po zákonu viekožizných bogów budeta im oba wiedno wlásti, či se rozdielita rownú mierú. 198 Vorzuladen ihre Brüder beide, Recht zu sprechen beiden nach Gesetzen. Boten heißt die Fürstinn nun entsenden Nach Zutoslaw von der Weißlubice, Wo sich stämm’ge Eichenforste dehnen, Nach Lutobor von Dobroslaw’s Kulme, Wo der Adler Wellen trinkt die Elbe, Nach Ratibor von den Riesenbergen, Wo den grimmen Drachen Trut erschlagen, Nach Radowan von der Felsenbrücke, Nach Jarožir von den ström’gen Bergen, Nach Strezibor von Sazawa’s Au’n, nach Samorod zur Mies, der silberström’gen, Nach den Grafen, Rittern, Stammeshäuptern, Nach den Brüdern auch, Chrudoš und Staglaw, So im Hader um des Vaters Erbe. Als versammelt Ritter, Stammeshäupter Auf dem Wyšegrad (dem Sitz Libuša’s), Stellt sich Jeglicher nach seiner Abkunft; Tritt in weißem Schleppgewand die Fürstinn Auf des Vaters Thron im hohen Rathe. (Ihr zur Seite steh’n) zwei kluge Jungfrau’n, Vielgewandt in edler Seherkunde. Jene hält die Tafeln der Gesetze, Die das Schwert, das jede Unbill strafet. Feu’r vor ihnen, Wahrheit zu erproben, Unter ihnen heilig-sühnend Wasser. Da von Vaters güld’nem Thron’ die Fürstinn: „Meine Räthe, Ritter, Stammeshäupter! Recht hier sollt ihr zweien Brüdern sprechen, Die da hadern um des Vaters Erbe, Um des Vaters Erbe mit einander. Nach den Satzungen der ew’gen Götter Sollen sie damit gemeinsam schalten, Oder d’rein zu gleichem Theil’ sich theilen. 199 Moji kmeté, lesi i wládyky, rozrešite moie výpoviedi, budetieli u vás po rozumu. Nebudetiel’ u vás po rozumu, ustavite ima nový nález, kýby smiéril rozvadiená bratry.” Klaniechu se lesi i wládyky, i počechu ticho govoriti, govoriti ticho mezu sobú, i chváliti výpoviedi ieié. Wsta Lutobor s Dobroslawska chlemca, ie se tako slovo govoriti: Slawná kniežno s otnia zlata stola! Výpoviedi tvoie rozmyslechom, seber glasy po národu svému.” I sebrastie glasy dievie súdnie, sbiérastie ie u osudié svaté, i dastie ie lechóm provolati. Wsta Radovan ot Kamena mosta, ie se glasy číslem progledati, i viečinu provolati w národ, w národ k rozsúzeniu na snem sboren. „Oba rodna bratry Klenovica, roda stara Tetvy Popelova, ienže pride s pleky s Čechovými w sieže žirné wlasti pres tri reky! smiérita se tako o diediny: Budeta im oba wiedno wlásti.” Wstanu Chrudoš ot Otavy krivy, žleč se iemu rozli po utrobie, trasechu se lutostiú wši udi; machnu rukú, zarve iarým turem: „Gore ptencem, k nim-že zmija wnori, gore mužem im-že žena wlade! Mužu wlásti mužem zapodobno, 200 Meine Räthe, Ritter, Stammeshäupter, Mög’t entscheiden ihr nach meinem Spruche, Ist er euch genehm nach eu’rem Sinne. Ist er nicht genehm nach eu’rem Sinne; Mögt ihr ihnen neues Urtheil sprechen, Das vereine die entzweiten Brüder.” Neigen sich die Ritter und Stammhäupter; Leise d’rauf beginnen sie zu sprechen, Leise sich zusammen zu besprechen; Und sie hießen gut der Fürstinn Ausspruch. Auf stand Lutobor vom Kulm Dobroslaw’s, Und begann zu sprechen diese Worte: „Hohe Fürstinn auf des Vaters Goldthron! Wir erwogen treulich deinen Ausspruch, Sammle denn im Rath der Stämm’ die Stimmen.” Jungfrau’n sammelten die Richterstimmen, Sammeln sie in heilige Gefäße, Geben sie den Rittern auszurufen. Auf stand Radowan, der von der Brücke, Und begann, der Stimmen Zahl zu prüfen, Den Beschluß dem Volke zu verkünden, Allem Volk, das zu Gericht’ versammelt: „Söhne Klens und eig’ne Brüder beide, Alten Stammes ihr vom Zweig des Popel, Der da kam mit Čech und seinen Schaaren Durch drei Ström’ in dieses Land voll Segen! Ihr vergleicht euch so um euer Erbe: Beide sollt’s gemeinsam ihr besitzen.” Auf stand Chrudoš von der krummen Otau, Gall’ ergießt sich ihm durch all sein Inn’res, Und vor Grimm erzittern alle Glieder; Schwingt den Arm, und brüllet gleich dem Ure: „Weh der Brut, wenn Ottern mit ihr nisten; Weh den Männern, wenn ein Weib gebietet! Männern ziemt’s zu herrschen über Männer, 201 prevencu diedinu dáti prawda.” Sta Lubuša s otnia zlata stola, vece: „Kmeté, lesi i wládyky! slyšeste zdie poganienié moie; sud’te sami po zákonu prawdu. U nebudu vám súditi svády. Volte muža mezu sobú rowna, kýby wládl vám po železu (krutu). Diewčié ruka na vy k wládie slaba.” – Wsta Ratibor ot gor Krekonoší, ie se tako slovo govoriti: „Nechvalno nám w Niemciech iskati prawdu; u nás prawda po zákonu svatu, iuže prinesechu otci naši w sieže – – (živné wlasti.)” 202 Und dem Erstgebor’nen ziemt das Erbe.” Auf von gold’nen Throne stand Libuša, Sprach: „Ihr Räthe, Ritter, Stammeshäupter! Meine Schmähung habt ihr all’ gehöret, Richtet selbst das Recht nach dem Gesetze; Nimmer werd’ ich eu’re Zwiste schlichten. Wählet einen Mann euch, eu’res gleichen, Der euch herrsche mit dem Eisen(stabe); Mädchenhand ist schwach, ob euch zu herrschen.” Auf stand Ratibor vom Riesenberge, Und begann zu sprechen solche Worte: „Ruhm nicht wär’s bei Teutschen Recht zu suchen, Haben Rechte selbst nach heil’ger Satzung, Die gebracht vor Zeiten uns’re Väter In dieß – – – – Land voll Segen.”
203
Milostná píseň pod Vyšehradem.
Ha ty náše slunce, Vyšehrade twrd! Ty smiele i hrdie na přiékře stojiéš, na přiékře stojieši wšem cuzim postrach. Pod tobú řeka bystra valié sie, valié sie řeka Whltava iara. Po kraju řeky Whltavy čisty, stoié siéla chwrastia pochládeček mil: Tu slaviéček malý veselo pieie, pieie i mutno, iako srdéčko (radost i mutný) žel ieho čuie. Kéž iáz ism slaviéček w zeleném luze; ručebych tamo lecial, kdie drahá chodié večerem pozdno. Když wše milost budié, wšeliký živok velím snabzienstviém ieie želie – – (žel čuie). Jáz nebožčiék tužiu po tobie Iiepá, pomilui chu(da)! 204 Minnelied unter dem Wyšehrad.
Ha du uns’re Sonne, Fester Wyšehrad! Kühn und stolz dort stehst du, Dort auf steiler Hoh’, Ragest vom Felsen Fremdlingen furchtbar. Unter dir rollet Eilend der Strom hin, Rollet der Strom, die Mächtige Moldau. Rings an der hellen Wletawa Strande Bieten viele Sträuche Liebliche Kühle. Und die Nachtigall dort Singet von Freude, Singet von Trauer, Wie sie im Herzchen (Freude und banges) Sehnen empfindet. Wär’ die Nachtigall in Grünender Au ich, Flög ich schnell dahin, wo Wandelt im Abend- Dunkel die Holde. Alles wecket Liebe, Und was nur lebet, Fühlet ihr Streben, Fühlet ihr Sehnen. Ich auch Armer schmachte, Holde, nach dir; sey Milde dem Armen!
205
Milostná píseň Krále Václava prvního. Zlomek.
Z velikých dobrodružství milost mi vyievi sladikú dóstoinost. Jáz steniu syrdečenstviém, kehdy pomniu na to, o kaké laskavosti želeie mysl moie; iež tako lepú dievú chlubiti sie mohu. Obako bez úhony své lásky, da žel krut, ieiž vesdie nositi dyrbiu, neproše koho rve. Pudí mie mysl lubiti, – o blaze, blaze mi! – nayvyššié žádost moie spasenié očima, wše-že blaženstvié moie přiide očima w laskavé syrdce moie. Rostiéše milost viéce, w iasnieišiém učastenství, syrdce mysl-že iéi otdach. Onatie prúd wšech slastí 206 Minnelied Königs Wenzel I. Fragment. Wohl aus manchem tücht’gen Strauß Kündete mir Liebe Wonnig süße Würde. Ja von Herzen seufz’ ich tief, Wenn daran ich denke, Ach nach welcher Liebeshuld All’ mein Sinn sich sehnet; Daß ich also schöner Maid Mich darf allwärts rühmen.
Dennoch, – ob sie gleich nicht schuld – Grimmes Weh mir schuf sie. Tragen muß ich’s fort in mir, Frage nicht, wen’s nage.
Heiße Lieb’ erfüllt mein Herz; O der süßen Wonne! – Meines Sehnens höchstes Ziel, Himmel meinem Auge, Alle meine Seeligkeit Kam mir durch das Auge In das liebewarme Herz.
Liebe wuchs zur höhern Macht, Wuchs in klarem Mitgefühl, Herz und Sinne weiht ich ihr. Sie ist aller Wonnen Born,
207 početié-že veselé, moie radost, mói žel! Jak róže z pupy idúcié po rose sladce žže; celovach medná usta, o blaze, blaze mi! to mysliú newymyslí! spasen přiézniú tvú. Žel lásku zapudi, žel tieši, láska túži. Milost mie bude viniti; viniti mie nemóže, že obiech ieié stvúcié, ladné, sladké, luzné, roztomilé cieličko, a wše woliú cudnú. Nebo gdyž syrdce moie zaiela ta die(va)...... 208 Quelle meiner Seeligkeit, Meine Lust mein Sehnen! Wie die Ros’, der Knosp’ entkeimt, Lechzt nach süßem Thaue; Küßt ich ihren Honigmund – Wonne mir, o Wonne, Die kein Sinn ersinnen mag! – Seelig durch dein Lieben!
Sehnsucht bannt die Minne, Sehnen labt, und Minne klagt. Minne zeihet mich der Schuld; Kann mich nimmer zeihen, Daß den Leib, der strahlt von Huld, Reizend, süßverlockend, Daß ich liebend ihn umfing, Doch in sitt’gen Minnen. All’ mein Herz gefangen nahm Diese Maid.....
209 Kiunig Wenzel von Beheim.
Us hoher avantúre ein suesse werdekeit hat mine an mir ze lichte betaht. ich sufte us herzeliebe suuenne ich denke dar do si mir gab ze minneklicher arbeit als ich in wiunsche hete gedaht so zart ein wib des ich mich iemer ruemen tar und doch also das es ir nicht ze vare ste si gab in grosser liebe mir ein riches we das muos ich tragen iemer me in ruoche wem es ze herze ge.
Mich bat min muot das ich der liebe kúnde nam so wol und wol mich iemer me min vollú ger min ougenweide und all min heil do si mir durch diu ougen in das herze kam do muoste ich werben bas danne é gegen der vil klaren losen alze lange ein teil herze und sinne gab ich ir ze dienste hin all miner froeide urspring unde ein anbegin si gab mir des ich iemer bin fro und ist doch min ungewin
Recht, alsam ein rose dú sich us ir klosen lat wenne si des suessen touwes gert sus bot si mir zuker suessen roten munt swas je kein man zer werlte wunne emphangen hat das ist ein wiht ich was gewert so helfe berndes trostes ach der lieben stunt kein muot es niemer me durch denket noh vol sagt 210 was lebender selde mir was an ir gunst betaget mit leide liebe wart geiagt das leit was fro die liebe klagt.
Dü minne darf mich strafen ruomes zwar sin darf swie gar ich umbevangen het ir klaren zarten suessen losen lieben lip nie stunt min wille wider ir kúsche sich entwarf. was das sich in min herze tet mit ganzer liebe das vil minnekliche wib min wille was dien ougen und dem herze leit dem liebe zorn das ich so truten wechsel meit diu ganze liebe das besneit und ouch ir kúschú werdekeit.
Nu habe er dank der siner frowen also pfleg als ich der reinen senften fruht ich brach der rosen niht und hat ir doch gewalt. sie pflag mis herzen ie und pfliget noh alle weg ey wenne ich bilde mir ir zuht so wird min muet an froeiden also mannigvalt das ich vor lieber liebe nicht gesprechen mag al mines trostes wunsch und miner selden tag nieman so werde nie gelag als ich do min dü liebe pflag.
211 Anmerkungen.
[213] Das Gedinge.
V. 5. Haupt, wládyka, wie noch bei einigen Geschlechtern, z. B. der Besitzer des Majorats, Graf Černin von Chudeniz, Regierer des Hauses Neuhaus und Chudeniz, heißt. V. 7. Räthen. Diese Stelle ist nicht ohne Schwierigkeiten. Kmet heißt zuweilen Greis, zuweilen Landmann, wie namentlich im Beneš Hermanow V. 33, was freilich auch die unter einem Kmet stehenden Leute bezeichnen könnte, und die Räthe Karls IV., so auch des Königs Georg werden Cmetones genannt, an die starosten in Polen und im Liede vom Turniere, an die Senatoren, Pairs, Graven, Comites, erinnernd. Lech ist nach Dalimil ein tapferer Mann, etwa miles, eques, Ritter, knight. Wládyka, hier Stammhaupt, wie aus der vorigen Stelle erhellt. Wäre Landvolk darunter zu verstehen, müßte dieser Vers so lauten: Mit den Sassen, Rittern, Stammeshäuptern. Der nächstfolgende: Auf die Sassen, Ritter, Stammeshäupter.
Die Kmeten stimmen in der Folge nicht, was sich sowohl mit der Stellung der Beamten, der Räthe, als mit der der Landleute verträgt.
Das Gericht.
V. 11. Otawa, gewöhnlich Watawa, ein Strom im Süden, wo man Goldsand wusch, wovon die Stadt Pisek den Namen führt. Bei der romantischen Veste Zwiekow, Klingenberg, vereinigt er sich mit der Moldau. V. 13. Radbuza fällt bei Pilsen in die Mies, die letztere unterhalb Zbraslaw Königssaal: bei Prag in die Moldau. Die Wasser bringen gleichsam Kunde vom Bruderzwiste nach dem Wyšehrad. Staglav erinnert wirklich an Stiahlau, unweit von Pilsen; wo aber des Chrudoš Sitz an der Otau zu suchen wäre, läßt sich kaum bestimmen. Als ich vor zwei Jahren jene Gegend besuchte, hörte ich wirklich aus dem Munde eines Landmanns eine Sage vom Zwiste zweier Brü- 222 der, deren einer auf der Radina bei Stiahlau, der andere auf dem Wildstein soll gehauset haben. Das Blatt, wo ich mir die Angabe näher bezeichnet, ging mir verloren; nur so viel entsinne ich mich, daß der Landmann diese Sage in eine von der unsern nicht allzu entfernte Zeit versetzte. Die Radbuza heißt im Originale die kühle. V. 14. Klenowice. Klens Abkömmlinge, das slawische Patronymikon. Balbin nennt einen Klen unter Čechs Gefährten, Popel, ein Geschlecht gleiches Namens, wird als Herrscherstamm in Polen vor den Piasten genannt. V. 17. drei Ström’. Nach Weleslawins Annahme, der die Čechen von der Kulpa in Slavonien kommen läßt, wären es die Drawe, Rab und Donau, mit Uebergehung kleinerer Flüsse. Pelzel läßt sie – mit mehr Grund – von den Weißchrobaten an den Karpathen kommen, wo sie über die Weichsel, Oder und Elbe, oder noch richtiger die Gran, die Waag und March hätten setzen müssen. V. 18. Schwalbe. Ist es eine Art Brieftaube? Wahrscheinlicher dünkt mir, unter diesem Bilde sei die zweite Schwester der entzweiten Brüder gemeint. V. 31. Lubice, bei Podiebrad; Dobroslaws Kulm wäre Königingräz, dessen Grund ein Wladyke jenes Namens, nach Hájek, soll gelegt haben. Riesenberge, im Böhmischen kerkonoše; Trut’s Gedächtniß lebte noch im Namen der Stadt Trutnow, Trautenau, die einen Drachen im Schilde führt. Felsenbrücke, steinerne Brücke, einer solchen erwähnt Herzog Spitignews Stiftsbrief für die Leitmerizer Probstei um das Jahr 1057. Wo sie zu suchen sei, ist schwer zu bestimmen. Bergen, brdy, Berge, insonders ein Bergkamm im Berauner Kreise, von dem ein Theil am Fuße derselben, podbrdský, der Untermberg – Kreis hieß. Sazawa, ein Fluß, der vom südöstlichen Böhmen kommt, und oberhalb Prag in die Moldau sich ergießt. Die Mies, sonst auch Beraun genannt. V. 45. Auf dem Wyšehrad. Der Vers ist unvollständig. Die eingeklammerten Worte im Original und in der Verteutschung sind mein Zusatz.
223 V. 49. Zwei Jungfrauen. Auch hier ist das Eingeklammerte von mir versuchte Ergänzung. V. 50. Edle Seherkunde, artes liberales, ingenuae, victoribus duntaxat, non victis accessae. V. 61. Gemeinsam. Das Gesetz, welches das erste Fragment ausgesprochen, findet hier gleich Anwendung. V. 75. Fürstin, eigentlich Fürstentochter, weil kniežna, nicht kniení. V. 77. Ein Rath, po národu, secundum gentem, oder po národu? oder per multitudinem populi? V. 105. Stabe. Auch hier ist das Eingeschaltete Ergänzung. V. 111. Gebracht. Es zeugt wenigstens vom Streben nach Selbstständigkeit in der Verfassung.
Minnelied 1.
V. 19. ist von mir eingeschaltet, um den Sinn zu vervollständigen. V. 29. Durch das Eingeklammerte glaube ich die ursprüngliche Leseart hergestellt zu haben.
Minnelied 2.
V. 38. Luzné. Dieses Wort galt Jemanden als Beweis, das Orginal sey teutsch gewesen, indem der böhmische Uebersetzer nicht einmal gewußt hätte das losen lip gehörig wiederzugeben, und das teutsche Wort in luzné umgebildet hätte. Gerade umgekehrt. Luzné von lúditi, lauditi, locken, ist offenbar böhmische Wurzel und Form, und ist hier treffend, während das teutsche los keineswegs der zarten Empfindung des Sängers zusagen möchte.
224 Poznamy.
[225] Sněm.
V. 5. Vládyka, jako vladař, k. p. držitel majoratního panství hrabě Černín z Chudenic, Vladař domu Hradeckého a Chudenického se jmenuje, a jako jsou posud v Srbště, Bosnii a Bulgarii starešiny, jež sobě rodina za ředitile svého volí. V. 7. Kmeté. Dosti nesnadný význam. Kmet se někdy jmenuje starec a někdy sedlák, jako jmenovitě v Beneši Hermanově V. 33. což arci též pod kmetem jsaucí lid znamenati může, a rádcové Karla IV. jakož i krále Jiřího jmenují se kmeti lat. Cmetones, což Starosty v Polště, a v písni o sedání, Senatory, Pairs, Graven, Comites, přípomíná. Lech u Dalimila zdá se býti šlechtic, a právě šlechtic, šlechta, šlechetný již jako předložkou S složeno, prostopůvodní lech, polské lach v sobě zavírá, a s německým též již složeným Geschlecht téhož společného kořene jest, tedy tolik co blahorodný, urozený, rytíř. Vládyka zde hlava rodiny jakož výše pověděno. Potom již kmetové hlasu nedávají, což se jak s tím, vezmemli je za uředníky, rady, tak ponechámeli je jako rolníky, shoduje.
232 Soud.
V. 11. Otava, obyčejně Votava, Vatava, řeka na polední straně, kdež se zlato z písku vymývalo, odkudž město Písek jméno má. U krásně položeného hradu Zvíkova vpadá ve Vltavu. V. 13. Radbuza vpadá u Plzně ve Mži, a Mže pod Zbraslavou u Prahy ve Vltavu. Vody tyto jakoby přinášely zprávu o svádě bratrů těchto na Vyšehrad. Stahlav zajisté připomíná Štiáhlav, nedaleko Plzně, kdeby se však Chrudošovo sídlo na Otavě hledati mělo, sotva se určiti dá. V. 14. Klenovici. Hájek jmenuje Klena mezi družinou Čechovou, Popel, rodina téhož jména v Polště panovala před Piasty. V. 17. Tri reky. Dle domnění Veleslavínova, kterýž Čechy od Kulpy ze Slavonie přicházeti se domýšlel, bylaby to Dráva, Rába a Dunaj, s opuštěním menších říček. Pelzel je však – s větší důvodností – z bělé Chrobacie od Karpat přicházeti se domýšlí, kdež přes Vislu, Odru a Labe, anebo ještě lépe přes Hron, Váh a Moravu přeplavitiby se museli. V. 18. Vlaštovice. Jestli to způsob poselní holubice? Pravdě podobněji se zdá, v obrazu tomto druhá sestra rozvaděných bratrů vyrozumívati. V. 31. Lubice, u Poděbrad; Dobroslavský chlumec by byl Hradec Králové, jejž dle Hajka vládyka Dobroslav založiti měl; Trutova památka žive ještě ve jméně města Trutnova, ježto draka v štítu vede a pověst vůkol dosavád o takovém ještěru mezi lidem se zachovala. Kamenný most: o takovém zmínka se činí v listině knížete Spitihněva pro litoměřické proboství okolo léta 1057. Kdeby se hledati měl, nesnadno určiti. Brda, hory, zvláště tahnoucí se hřbet hor v berounském kraji, od něhož částka pod ním ležící podbrdský kraj se jmenovala. Sazava, řeka z polednový- 233 chodní strany Čech přicházející, ježto se nad Prahou ve Vltavu vlévá. Mže od Berouna též Berounka nazvaná. V. 45. V Vyšehradě, verš ten jest neouplný, slova v závorkách přidaná jsou nové doplnění. V. 49. Dvie dievie, též zde. co v závorkách, jest nově se doplňuje. V. 50. Vieščby vitiezovy, artes liberales, ingenuae, victoribus dundaxat, non victis accessae. V. 61. V iedno, zákona, jejž první zlomek vyřknul, již se zde užívá. V. 77. po národu, secundum gentem, aneb secundum multitudinem populi? V. 111. prinesechu. To aspoň dokazuje snažnost po samostatnosti v zřízení zemském.
Milostná píseň 1.
V. 19. přidán jest k doplnění smyslu. V. 29. přidáním zavřeného hledělo se původní čtení navrátiti.
234 Objasnění nepovědomějších slov.
(Číslo první je stránka, následující řádka.)
bredo, brdo, vrch, hora 198, 11. celowati, Iíbati 210, 5. chlemec, chlumec, vršík, hůrka 198, 6; 200, 11. chraber, srdnatý 196, 12.
[235] chwrastié, chrastí, roští 204, 13. cudný, čistý, cnostný 210, 16. diewa, panna, dívka 198, 22; 200, 16; 208, 8. dobrodružstvié, avanture, Abenteuer 208, 1. družný, přátelský, přívětivý 196, 18. dúbraviny, dubové lesiny 198, 5. dyrbiu, musím 208, 12. iarý, silný, mocný, prudký 200, 31; 204, 10.
236 iskati, hledati, odtud zisk 202, 12. kegde, kdy 196, 8. kehdy, kdy 208, 5. kniežna, nevdaná knížecí dcera 196, 26; 198, 3, 20, 28; 200, 13.
237 ladný, krásně spořádaný 198, 12; 210, 14. lepý, krásný, pěkný 206, 2; 208, 8. lubiti, milovati 208, 14. luzný od lúditi, louditi, vábný něm. reizend 210, 14. máchati, oháněti něm. schwingen 200, 31. mútiti sie, rmoutiti se 196, 1, 2, 7. mutno, smutno 196, 28; 204, 17. nebožčík, ubožátko 206, 1.
238 obak, obako, však 208, 9. osudié, nádoba 200, 17. ot, otec (jako kot: kotec; plot: plotec a t. d.) 194, 1. oteň, otnia, otnie, otcovský 196, 8, 21, 22; 198, 16, 21, 28, 32; 200, 13; 202, 2. pášu, páchati, orati 194, 2. plek, pluk, zástup 196, 16; 200, 25. plezeň, plzeň, užitek cf. město soujmené 194, 6. pognati, pohnati, citovati 198, 1. pomilowati, smilovati se 206, 3. popražié, místo u prahu (aneb u Prahy?) 196, 27.
239 prawda, právo 194, 9; 198, 30; 202, 1, 5, 12, 13. prawdodatný, právo dávající 198, 24. prawdozviesten, právo zvěstující 198, 26. prevenec, prwenec, prvorozenec 202, 1. prokný, každý ostatní 198, 19. ptenec, ptače, ptáček 200, 32. pupa, poupě 210, 3. riza, roucho vlečné, talar 198, 20. rozrešiti, rozhodnouti, solvere, lösen, sichten, schlichten, conf. řešeto 198, 30; 200, 2. rozwlaiati, rozvlniti, rozvlnovati 196, 3. rub, šat, roucho, oděv, conf. rubáš 194, 2. saň, ještěr, drak, dračice 198, 9. sboren, sebrán 200, 22. slast, sladkost, rozkoš, něm. Wonne 208, 24. snabzienstwié, bedlivost 204, 28.
240 sniéti sie, sjíti se 198, 17. stenati, stonati, smutný hlas vydávati, στενάζω. 208, 4. svatosúdný, k svatému soudu náležející 198, 27. tučia, černý bouři v sobě nesoucí mrak 196, 4. tur, divý bejk cf. taurus 200, 31. u, už, již 202, 6. unij, prospěšný, výborný 198, 5. utr, vnitř 196, 26.
241 utroba, vnitřnost těla 200, 29. velí, veliký 204, 28. vezdie, všudy 208, 2. viečina, uzavření sněmu cf. viece; mohloby to však též většina t. j. větší počet hlasů býti 200, 21. vieglasný, moudrý, opatrný 198, 22. viekožizný, věčný život mající 198, 33. vieščba, věda, umění, vaticinium 198, 23. wlásti, vládnouti 198, 35; 200, 27, 33; 202, 8. wletorečný, snad v létě říčný, tekoucí? (cf. Vletava) 198, 11. wnoriti, v noru (díru) vlezti, vhnízditi se 200, 32.
242 voievoditi viz véwoditi 194, 1. vterý, vterý, druhý cf. δεύτερος 198, 25. za, zda, zdaž cf. polsk. aza 196, 3. zapodobno, přislušno, náležito 200, 34. zmija, zmije, had 200, 32.
243 želeti, žádati, vinšovati 204, 29; 208, 7. žirný, tučný, ourodný 196, 17; 200, 26. živok, živočich 304, 27. žleč, žluč 200, 29.
E: av + jb; 2002 244
Další informace
Bibliografické údaje

Nakladatel: Calve, Johann Gottfried; Medau, Karel Vilém
(V Praze, v knihkupectví J. G. Calve. Gedruckt bei C. W. Medau in Leitmeritz.)

Místo: Praha; Litoměřice

Vydání: [1.]

Počet stran: 244, z toho Rukopis zelenohorský 53

Věnování: z Šternberku, Kašpar
(Jeho Excellencí vysoce urozenému Pánu, Panu Kasparovi Hraběti z Sternberga, přednostě Narodního Museum v kralovství Českém, horliteli pro vlast a pro vědy.)