SKŘIVÁNEK.
Pleje děvče konopě
u panského sadu,
pytá se jí skřivánek,
proč je žalostivo?
Jakbych mohla ráda být,
malinký skřivánku,
odvedli mi milého
na kamenný hrádek.
Kdybych pírečko měla,
psalabych mu listek,
ty malinký skřivánku,
ty bys s ním tam letěl.
Není pírka, není blánky,
bych napsala listek,
pozdravuj drahého pěním,
že zde hořem nyji!
Zakrakoce v hradě vr – – –
119
První odřezek nu noc dale
eie wsie po cie bursiu re
rodte otstu iniu krasnu
uicê dachui del niciê ot
waw suoike dolow sie nu
rucie z̃ki ~p zie ~ptiwsie
le wnuzne
enstuo dose Na druhé straně.
rsie hlauu emi iezdie
iemsie wp siu ludu i po
biu ibi lk sie rsiekina
koniê czrn dachu sieirs
zdu silnu r êk̃cie ieo
pobiese ta semi silnim
ene mohus tuoi druhsie
ciê siemoi oleni wsici
radostno hl hwotworsie
wieu idau
lanow iwil sehraduksl
Zuola B iak ṕduei
ihrrn st̃ui rozstup
suken Jari iunose
se nemozes bi kehdi ne
iez slauni v sloui strsie
cie skazaipa wsie wsiekr
ud duch prs ~ptiw Bole
wsiech powla ui den boie
ide necierê linhê poda
[120]
aueleslaua ieie leuo
iich ludues stuo idiei
mnu iwden rozkacen
brasie dluh ra wchor
newkrua bil nawo
staoba ṕd ciê ilutir
zalostnima sesta uod
sie b̃trsie soka ude
â nerozkazo na wnide
tucie wece uele kup̃
imiechu ws dem iiich
ostot knieze patich iu
sesiepoue ikon ieu ip
iskasieu
Druhý odřezek.
sece moc
likê skrsie vuisiero
zi wzhori loza staue
sie izdach zukoniê
lepo doid wzchodii
trsie izac nenakni
cie meciê
iim kaze Na druhé straně.
siedase na cisuu mo
ṕs wsien sese izwn
kup̃ze ku stli mnozi
de na ~ptiw dusie snie
zichusien penekor
ibi dluha i ṕd siemi
[121]
ot zapie im bistr
zakon suoi sie imoh
iwrahow blsket br
se twdau otwsiech
sesuu hla uie suo
iti inapa olani vd
doide meo hdi suw
udubsku druha ko
mohouo ṕdi ṕdst
ora dano wlasti su
ach neci abilislau
porobiw ot wsiech
spiechu sie wcz
Omylové tisku.
Jarosl.v.187 podachu čti padachu
– – podali padali
Kytič. – 24 hebaukým čti hebaunkým.
Zaboj – 230 Flucht lies Flucht.
[122]
Vysvětlení
zastaralejších a zatmělejších slov.
A, ale než Jarosl. v.65, 99. Nekl.38
Batia, bratr, cf. uher. batya, starší
bratr.
Běs, Daemon, bůžek.
Běsniti, vztekati se.
Bodrost, Munterkeit, cf. rus.
Bujarost, bujná síla.
Bystřina, deštový potok.
Četný, numerosus, zahlreich, cf. sl.
Draha, plac, meta.
Drbiti, musiti, cf. lusat. derbu.
Druže, přítelkyně, manželka.
Drzostný, smělý, odvážlivý.
Jařiti se, prudce se hněvati.
Jarý, silný, vehemens; jarota, vehementia;
jarobujný, prudce bujný;
jarohlavý, silnohlavý.
Jeseň, podzim cf. sl.
Jesut, darmo.
Jetřiti se, bouřiti se, popouzeti se.
Jun, junoše, junek, jinoch cf. junior.
Hadlivě, potupně.
[123]
Holedbati se, pyšněti se cf. rus. golydba,
chudá pejcha.
Hrabivý, loupeže žádostivý, cf. sl.
Chrabrost, udatnost.
Chyžice, chyže, chalupa.
Kludno, kloudno, klidno, ticho.
Kmet, sedlák, kmetský, sedlský.
Kněz, kníže; knění, jeho žena; kněžna,
jeho dcera, princezna, kněžic, princ.
Komoň, kůň. Nekl. v. 170.
Kotly, vlaské bubny.
Krupo, kruto.
Krušiti, lámati, drtiti.
Krzno, chlamys.
Lání, štěkání, cf. sl. & rus.
Lepý, krásný; lepotvorný, krasotvorný.
Letadlo, volatile.
Lubice, milenka.
Luna = luna; měsíc = mensis. cf. sl. & rus.
Máchati, schwingen.
Mlat, kladivo.
Morana, Morena, Mořena, smrt.
Ne, než, ale. Jarosl. v. 11.
Nyju, nyti, schmachten.
Obecati, slibovati.
Osvěta, světlost, stkvělost.
Pláti, hořeti.
Plzno, užitečno cf. rus polezno.
Posuti, posypati.
Přetiti, hroziti.
Prokný, každý.
Ruměnec, červenost lící.
[124]
Ryk, divoký křik.
Sedání, turnaj.
Sieti se, stkvěti se. Jarosl. v. 24, 27.
Snaha, snažnost.
Spasa, zachovatel, vysvoboditel;
spasati, zachovati, Retten.
Srotiti se, přísahou se zavázati.
Stolec, trůn cf. rus. pristol.
Střiece, stříce, potkání cf. vstříc;
střetnouti, potkati se.
Sveřepý, divoký cf. sveřepec, zvěř.
Svět, rada cf. rus. soviet.
Sypati, uspati. Nekl. v. 217.
Škvrna, flek, Schandfleck.
Šuma, les cf. illyr. & Šumava, Böhmerwald.
Tasiti, vytasiti, vtasiti.
Tlupa, hejno. cf. rus.
Třas, bůh třesení a strachu?
Trčiti, Rennen, odtud běžeti k cíli, terč?
Tuča, tuce, černý hromový mrak.
Tur, divoký bejk, cf. taurus; tuří, bejčí.
Um, Vernunft. Rozum, Verstand.
Utroba, vnitřnost cf. uterus, venter,
οδερος.
Urno, prudce cf. vru, uro?
Uz, už, houžev cf. uzel.
Varito, nástroj hudební, cf. βαρβιτον?
Věhlas, věhlasnost, prudentia;
věhlasno, prudenter.
Velí, veliký; vele, velim, velmi, mnoho;
velebyster, velmi bystrý.
[125]
Vesna, jaro, bohyně jara cf. sl.
Vet, na, tu, cf. rus. vot.
Vid, pohled, oči, cf. rus. vid.
Vnočiti, vraziti.
Vnuž, jako.
Vojen, vojin, voják, bojovník.
Vratno, zpátky cf. rus. obratno.
Vterý, druhý cf. uterý & δευτερος
Vz, na cf. vzhůru, na horu.
Zabyti, zapomenouti, zabudu, zapomenu.
Zaměšiti se, zaškarediti se.
Zhořelský, Görlitzer; Zhořelec, Hořelice.
Zírati, zříti.
Znojený, rozhřátý, rozpálený.
Zračiti se, ukazovati se.
Zvěsti, zvěděti, zvěst, povědomý, známý.
Ždáti, čekati.
Nákladem Vydavatelovým.
[126]
Die
Königinhofer
HANDSCHRIFT.
Eine Sammlung
lyrisch - epischer Nationalgesänge.
Aus dem Altböhmischen metrisch übersetzt
von
WENZEL SWOBODA
von Nawarow.
Herausgegeben
von
WENZEL HANKA.
Prag 1819,
gedruckt bei Gottlieb Haase,
(In Kommission bei J. Krauß.)
[1]
[ULRICH u. BOLESLAW.]
– – – begab sich in den schwarzen Wald,
Wo zusammen die Wladyken kamen,
Sieben Grafen mit beherzten Schaaren.
Wyhon Dub eilt hastig hin mit ihm
Nächt’gen Dunkels mit all seinen Mannen.
Hundert Mannen stark wohl ist sein Haufe,
All die Hundert scharfe Schwerter in der
Scheide,
Zu den Schwertern alle starke Arme,
All zu Wyhon festes inniges Vertrauen.
Und sie kamen in des Valdes Mitte,
Reichten sich ringsum die tapf’re Rechte,
Redeten zusammen leisen Lautes.
Über Mitternacht schon war die Nacht gerücket,
Nahte schon des Morgens dämmernd Grauen;
Und da spricht zu Herzog Ulrich Wyhon:
„Hoy! vernimm mich, hochberühmterHerzog:
„Gott gab Heldenkraft in deine Glieder,
„Gott gab Klugheit deinem Heldenhaupte,
„Führe du uns gen di bösen Polen!
„Rechts und links nach deinem Worte gehen,
„Vorwärts, rückwärts wir in alle Schlachten.
„Auf, ermannt euch heldenkräft’ge Herzen!”
Schwingt der Fürst in starker Hand die Fahne,
„Mir nach! Mir nach mannhaft auf die Polen,
3
„Auf die Polen, auf die Landverderber!” –
Und ihm nach nun stürmten acht Wladyken,
Und mit ihnen vierthalb hundert Kämpen,
Tapf’re Kämpen, dorthin, wo im Schlafe
Hingestreckt der Polen Haufen lagen.
Oben hielten sie am Waldes-Rande:
Sieh! da liegt Prag still im Morgenschlummer!
Morgennebel dampfen ob der Moldau,
Hinter Prag wie blauen sich die Berge,
Hinter ihnen graut der helle Morgen!
„Nieder von dem Berg!” Still, alles stille,
Schlau im stillen Prag sie sich verbergen,
Hüllen ihre Waffen in die Mäntel.
Ging ein Hirt, als früh der Morgen dämmert
Ruft hinauf, daß man die Thore öffne.
Hört die Wacht des Hirten lautes Rufen,
Oeffnet ihm das Thor zum Moldaustrome.
Auf die Brücke tritt der Hirt, laut bläs’t er,
Auf die Brücke springt der Fürst, ihm nach
acht Grafen,
Jeder eilt mit allen seinen Mannen. –
Und die Trommeln Donnerschläge hallen,
Schmetternd hallen drein der Hörner Klänge.
Auf die Brücke pflanzt das Heer die Fahnen,
Und sie bebet unter dem Gedränge.
4
Schreck ergreifet alle Polenkrieger.
Huy! wie sie nach ihren Waffen greifen!
Huy! die Grafen führen mächt’ge Hiebe.
Hierhin, dorthin stürzen stürzen nun die Polen,
Im Gedränge über Gräben setzend
Rennen sie hin zu den Thoren,
Rennen weiter vor den tapfern Hieben.
Ha, und Gott hat uns den Sieg verliehen!
Eine Sonne leuchtet an dem Himmel,
Jarmir leuchtet wieder ob dem Laude. –
Durch ganz Prag erschallet freudig Rufen,
Rings um Prag erschallen Freudenrufe,
Freudenruf erschallt im ganzen Lande
Von dem frohen Prag durch alle Lande.
[BENESCH HERMANOW.]
Von der Sachsen Niederlage.
Ey du Sonne, holde Sonne,
Warum scheinest du so traurig?
Ach warum auf uns noch scheinst du,
Auf uns Hartbedrängte, nieder?
Wo doch weilet unser Herzog?
Wo sind unsre Kriegerhaufen?
Weit zu Otto mußt’ er fahren.
Wer aus dieser Dränger Klauen
Reißt dich Waise, Vaterland!
5
Sieh die fremden Dränger kommen,
Teutsche sind es, böse Sachsen
Ziehn heran in langem Zuge,
Von dem Waldgebirge nieder
Kommen sie in unsern Gau.
Gebet, o ihr Armen, gebet
Ihnen euer Gold und Silber
Gebt heraus all eu’re Habe,
Sonst die Hütten, die Gehöfe,
Werden sie euch noch verbrennen.
Ach! sie brannten alles nieder,
Raubten unser Gold und Silber,
Trieben uns’re Heerden fort,
Ziehen nun auf Trosky los.
Klage, klage nicht, du Landmann.
Schon erhebt das Gras sich wieder,
Das so lange frech getreten
Hat der Huf der Fremdlinge.
Pflücket Blumen von den Wiesen,
Windet Kränze eu’rem Retter!
Schon ergrünt die Saat;
Wandeln soll sich’s schnell.
Schnell hat alles sich gewandelt.
Siehe, Benesch, Hermans Sohn,
Ruft das Volk zum Rath zusammen,
6
Gen die Sachsen ruft er sie.
Und das Landvolk strömt zusammen
Dort im Walde, wo auf Felsen
Hoch die Veste Großkal ragt.
Flegel statt der Waffen tragend
Ziehn sie auf die Feinde los.
Benesch, Benesch sprengt voran
Und ihm nach die Menge
Grimmerfüllt. Sie rufen: „Rache!
Rache ob den Landverwüstern!
Rache ob dem Sachsenvolk!”
Rach’ erfüllet beide Heere,
Stachelt sie zu grausem Grimm,
Rache glühet in der Männer
Zornerfüllter Brust,
Sprüht aus ihrem Aug’ hervor.
So einander gegenüber
Steh’n sie furchtbar dräuend da,
Keulen über Keulen ragend,
Speere über Speere starr.
Und sie stürzen auf einander,
Als ob Wald auf Wald sich stürzte.
Wie des Donners Blitz am Himmel,
Also ihrer Schwerter Blitze.
Schreckliches Geschrei erschallet
7
Scheucht das Wild im Walde auf,
Scheucht die Vögel in der Luft.
Bis zum dritten Bergesrücken
Wiederhallen durch die Thale
Prallend von den Felsenwänden
Kolbenschläge, Schwertgeklirre,
Wie der Fall von morschen Stämmen. –
Also standen beide Heere
Unbeweglich gen einander,
Tief die Fersen in dem Boden,
Eingerammt die starken Schienen.
Einen Berg besteiget Benesch,
Schwenkt das Schwert zur Rechten hin,
Dahin stürzt des Heeres Macht.
Schwenkt das Schwert zur Linken hin,
Linkshin stürmt die Macht des Heeres,
Und von da zum Felsenbruche.
Steine wälzen sie vom Bruche
Auf den Feind herab.
Von dem Berg zur Eb’ne nieder
Stürm die Schlacht, die Teutchen heulen,
Ha! die Teutschen müssen fliehen,
Fallen müssen sie.
8
[JAROSLAW.]
Von den großen Kämpfen der
Christen mit den Tatern.
Ich verkünd’ euch hochberühmte Sage,
Von gewalt’gen Kämpfen, wilden Schlachten.
Habet Acht, und sammelt eu’r Gemüthe,
Habet acht, und horcht den Wunderdingen!
In dem Land, wo Olmütz hehr gebiethet,
Hebt sich ein nicht allzuhoher Hügel,
Gar nicht hoch, wird Hostaynow benamset.
Drauf ein wunderthätig Bild der Gottesmutter.
Lang’ im Frieden ruhten uns’re Lande,
Reichthums Fülle blühte bei dem Volke;
Doch ein Sturm hat sich vom Ost erhoben
Um des Taterchanes holde Tochter.
Christen hatten sie um Edelsteine,
Um ihr Gold und Perlenschmuck erschlagen.
Kublay’s schöne Tochter, schön wie Luna,
Hörte, daß es Lande gibt gen Abend,
Und viel Volk, das lebt in diesen Landen.
Und sie rüstet sich alsbald zur Reise,
Fremder Völker Bräuche zu erforschen.
Auf die Beine machen sich zehn Junker,
Und zween Jungfrau’n schnell, sie zu geleiten.
Was nur Noth, wird reichlich aufgehäufet,
Und sie schwingen sich auf schnelle Roße,
9
Geh’n dahin, wohin die Sonn’ enteilet.
Wie die Sonn’ am frühen Morgen glänzet,
Wenn sie über dunklen Forsten aufgeht,
So auch glänzt in angeborner Schönheit
Und in Schmuckespracht des Chanes Tochter.
Angethan war sie mit reichem Goldstoff,
Hals und Busen trug sie blos; mit Perlen
Und mit Steinen war sie reich bekränzet.
Solcher Schönheit staunten wohl die
Teutschen,
Neiden sie um ihre reichen Schätze,
Spüren nach der Fährte ihres Zuges,
Uiberfallen sie in Waldes Mitten,
Morden sie und rauben ihre Habe.
Als nun Kublay hörte, Chan der Tatern,
Was gescheh’n mit seiner theuern Tochter,
Sammelt er aus seinen weiten Reichen
Heere, zog mit diesen Heeren,
Wo die Sonn sich eilend hinbegiebet.
Dieß vernahmen Könige des Westlands,
Daß der Taterchan herangezogen
Komme gegen ihre völkerreichen Staaten.
Und sie stießen Einer zu dem Andern,
Sammelten gewalt’ge Heeresstärke,
Ziehen ihm zu Schlacht und Kampf entgegen,
10
Lagern sich auf einer weiten Ebne,
Lagern sich und harren dort des Chanes.
Kublay rufet seine Zaub’rer alle,
Sternenkund’ge, Seher, und Schwarzkünstler,
Zu erforschen, ihm dann zu verkünden,
Welch ein End der Krieg wohl würde nehmen.
Und die Zaub’rer, Sternenkund’ge, Seher
Und Schwarzkünstler traten nun zusammen,
Schritten einen Kreis ab zu zwei Seiten,
Legten einen schwarzen Stab drein nach der
Länge,
Spellten ihn dann in zwei gleiche Theile;
Einem gaben sie den Namen Kublay,
Und den andern nannten sie die Fürsten.
Singen d’rüber dann uralte Sprüche.
D’rauf die Stäbe heben an zu Kämpfen,
Und der Stab des Kublay hat gesieget.
Jauchzt darob die Menge alles Volkes,
Jeder eilet schnell zu seinem Roße,
Und es ord’nen sich zur Schlacht die Haufen.
Keine Kunde hatten deß die Christen,
Rathlos stürzten sie sich auf die Heidenschaaren,
Stolz auf ihre Heereskraft vertrauend.
Da hat sich die erste Schlacht begeben;
11
Pfeile hat es hageldicht gereguet,
Speere krachten, wie des Donners Krachen,
Schwerter blitzten, wie Gewitterflammen.
Beide Heere immer frischen Muthes
Wehrten eins dem anderen zu weichen.
Und der Christen Menge drängt die Tatern,
Hätte sich wohl ihrer bald erwehret,
Wen die Zaub’rer nicht von neuem kamen,
In den Händen die zerspellten Stäbe.
Drauf entbrannten heftiglich die Tatern,
Fielen wüthend auf die Christenschaaren,
Jagten grimmig sie vor sich her, daß sie
Scheuem Wild gleich aus einander sprengten.
Schilde liegen hier, da schmucke Helme,
Hier ein Roß schleift einen Kriegesfürsten,
Dort stürzt einer in die Taterhaufen,
Nicht zum Sieg, nur zu gewissem Tode;
Hier ein and’rer fleht um Gott Erbarmen.
Also wurden hie die Tatern mächtig,
Legten Zoll den Christen auf und Steuern,
Und zwei Reiche haben sie erobert:
Kiews alte Burg, das weite Nowgrad.
Durch die Lande hallt die Trauerbothschaft,
Alle Staaten sammeln Volk zum Kriege.
Stellen vier gewalt'ge Heereshaufen
12
Zu erneu’n den Mordkampf mit den Tatern.
Drauf die Tatern schwenkten sich zur Rechten,
Schwarzen Wetterwolken gleich, die drohen
Fetter Aecker Frucht in Grund zu schmettern;
Weit hin hörte man die Schwärme brausen,
Zu Geschwadern rotten sich die Ungern
Schnell zusammen, schlagen sich mit ihnen,
Doch umsonst war ihre kühne Wagniß,
All umsonst ihr mannhaft Widerstreben.
Dicht gedrängt in Mitten ihrer Reihen
Brachen ein die Tatern, und zersprengten
Alle ihre starken Heereshaufen.
Und verwüsteten im Laude Alles.
Jetzt entwich den Christen alle Hoffnung,
Großer Jammer herrschte, wie noch niemals,
Und zu Gott flehn sie in bangem Muthe,
Zu erlösen sie vom Grimm der Tatern.
„Steh, o Herr, steh auf in deinem Zorne!
„Wollst erlösen uns von den Verderbern,
„Uns erlösen von den argen Drängern!
„Unsre Seelen wollen sie verderben,
„Uns umringend, wie ein Heer von Wölfen!”
Eine Schlacht, noch eine ward verloren,
Und in Polen hausen schon die Tatern,
Näher, näher ziehn sie allverwüstend
13
Dringen wüthend schon heran gen Olmütz.
Härt’re Noth bedränget nun die Lande,
Nichts bleibt sicher vor der Heiden Wüthen.
Einen Tag, zwey Tage ward gestritten,
Und der Sieg neigt sich auf keine Seite.
Weh! da wächst und wächst der Tatern Unzahl,
Wie im Herbst das Abenddunkel wachset.
Und in Mitten dieser Taterhaufen,
Die das Land gleich Fluthen überschwemmen,
Schwankt das Christenheer gleich einem
Nachen,
Strebt mit Macht hinan zu jenem Hügel,
D’rauf die wunderstarke Gottesmutter thronet.
„Auf! ihr Brüder, dort hinauf!” ruft
Wneslaw,
Mit dem Schwert die Silbertartsche schlagend,
Hoch die Fahne ob dem Haupte schwingend. –
All’, ermannet, stürzen auf die Tatern,
Dicht gedrängt, ein starker Heeresklumpen,
Wie wenn Feuer aus dem Boden sprühet,
Rafften sie sich aus der Tatern Obmacht,
Auf den heilgen Hügel hin im Rückschritt.
Oben, nah dem waldbegränzten Gipfel,
Stellen sich in breit’re Reih’n die Krieger
Sich am Fuß’zu dichtem Keile drängend.
14
Schirmen rechts und links sich mit den
Schilden,
Legen scharfe Speere auf die Schultern,
Hintermann dem Vormann, dem der dritte.
Pfeile auf die Tatern schneit’s vom Berge.
Jetzt deckt dunkle Nacht die ganze Erde,
Hüllt die Erd’ und das Gewölb des Himmels.
Und sie schließt der Christen und der Tatern
Gen einander wuthentbrannte Augen.
Wall und Graben werfen auf die Christen
Um den Berg herum im nächt’gen Dunkel.
Als der Morgen drauf im Osten grauet,
Hebt das ganze Lager sich der Dränger,
Furchtbar dräut rings um den Berg das Lager,
Dehnt sich aus in Fernen, unabsehbar,
Und da wimmelts auf den hurt’gen Roßen,
Auf den Speeren ragen Christenhäupter,
Auf der Höhe um das Zelt des Chanes.
Dicht in Haufen schaaret sich die Menge,
Alle drängen sich auf eine Seite,
Dringen stürmend rasch empor zur Höhe,
Ein gar gräßliches Geschrei anstimmend,
Daß es Berg’ und Thale wiederhallen.
Auf den Wällen standen rings die Christen,
Muth flößt ihnen ein die Mutter Gottes,
15
Spannen hurtig ihre schraffen Bogen,
Schwingen mächtig ihre scharfen Schwerter,
Und die Tatern, ha! sie mußten weichen.
D’rob ergrimmt das wilde Volk der Tatern,
Finster rollt der Chan vor Wuth die Brauen.
In drei Haufen theilen sich die Truppen,
In drei Haufen stürmen sie den Hügel.
Zwanzig Stämme fällten nun die Christen,
Alle zwanzig, wie sie dort gestanden,
Wälzten sie bis an den Rand des Walles.
Und die Tatern stürmen schon die Wälle,
Furchtbar brüllend, daß die Luft erdröhnet;
Fangen schon den Wall an zu zerscheitern,
Da vom Walle wälzen sie die Stämme,
Die zerquetschen, gleich Gewürm, die Tatern,
Weit im flachen Feld sie noch zermalmend.
Lange ward mit wilder Wuth gestritten,
Bis die Nacht den langen Kampf geendet.
Aber schrecklich! – Gott! den tapfern
Wneslaw,
Weh! ein Pfeil wirft ihn vom Wall herunter,
Grimmer Schmerz zerreißt die bangen Herzen,
Grimmer Durst versengt ihr Eingeweide.
Und sie lecken Thau mit dürrem Gaumen
Von dem Gras. – Es kommt der stille Abend,
16
Und die kühle Nacht folgt auf den Abend,
Auf die Nacht dann dämmert auf der Morgen,
Doch im Taternlager bleibt es stille.
Es erglüht der Tag, es sengt der Mittag,
Da vor Durst verschmachtend sinken nieder,
Sinken nieder die bedrängten Christen;
Lechzend öffnen sie die dürren Lippen,
Heiser singend zu der Gottes - Mutter,
Auf zu ihr die matten Augen hebend,
Ringen klagend ihre müden Arme,
Blicken kummervoll empor zum Himmel:
„Länger können wir im Durst nicht schmach-
ten,
„Nicht vermögen wir vor Durst zu kämpfen.
„Wem sein Wohl, sein Leben lieb und theuer,
„Der mag bei den Tatern Gnade suchen.”
Also sprachen diese, sprachen jene.
„Schlimmer ist’s, verdursten, als durch’s
Schwert zu fallen.
„In der Knechtschaft wird uns g’nug des
Wassers,
„Mir nach, wer so denk’t!” – so rufet Weston,
„Mir nach Männer, die vor Durst ihr schmach-
tet!”
Wratislaw springt auf, mit Stieresstärke
17
Und erfaßt mit starken Armen Weston,
Spricht: „Verräther, ew’ge Schmach der
Christen!
„In’s Verderben willst du Wack’re stürzen?
„Nur von Gott hofft Gnade man mit Ehren,
„Nicht in Knechtschaft von den wilden Tatern.
„Wollt nicht, Brüder, in’s Verderben rennen,
„Schon die größte Schwül’ ist überstanden;
„Gott hat uns in Mittags-Gluth gestärket,
„Gott schickt Hülfe, wenn wir ihm vertrauen.
„Schämet euch, ihr Männer, solcher Reden,
„Wenn ihr wollt der Helden Namen führen.
„Wenn vor Durst wir hier am Berg’ vergehen,
„Sterben wir von Gott verhängten Todes.
„Wenn wir uns dem Schwert des Feinds er-
geben,
„Haben Mord wir an uns selbst begangen. –
„Gott ein Gräuel ist das Joch der Knechtschaft,
„Sünde ist’s, sich selbst zum Knecht er-
niedern.
„Mir nach, Männer, kommt, die ihr so denket,
„Mir nach zum Altar der Mutter Gottes!” –
Ihm nach geht das Volk zur heiligen Kapelle:
„Herr! Erhebe dich in deinem Grimme!
„Herr! erhöhe uns in diesen Landen,
18
„Wollst erhöhen uns vor unsern Drängern!
„Höre uns’re Stimmen zu dir rufen!
„Rings umstellt sind wir von grimmen Feinden
„Rett’ uns aus den Schlingen wilder Tatern!
„Labung gib und Kühlung unsern Leibern,
„Dankesopfer sollen laut erschallen.
„Rotte aus in unsrem Land die Finde,
„Und vertilge sie, o Herr, auf ewig!”
Sieh! ein Wölkchen auf dem schwülen
Himmel.
Winde wehen, furchtbar rollt der Donner,
Finstre Nacht bedeckt den ganzen Himmel,
Schlag auf Schlag der Blitz in Taternzelte,
Reicher Regen füllt des Berges Quelle. –
Weg zog das Gewitter, und es schaaret
Sich das Kriegesvolk. Aus allen Landen,
Aus des Landes Gauen allen
Weh’n heran die Banner gegen Olmütz.
Mächtge Schwerter hangen an den Seiten,
Volle Köcher rasseln an den Hüften,
Blanke Helme auf den muth’gen Häuptern,
Unter ihnen springen munt’re Roße.
Schmetternd jetzt erschallen Hörnerklänge,
Es erschallen laute Paukenschläge,
Beide Heere stürzen an einander,
19
Staub in Wolken hebet sich vom Boden
Und die Schlacht war heißer, denn die letzte,
Lärm ersteht, Geklirre scharfer Schwerter
Und Gezische giftgetränkter Pfeile,
Speergekrach, Geschwirr des Wurfgeschoßes.
Und da war ein Hauen und ein Stechen,
Und da war ein Jammern und ein Jubeln.
Blut in Strömen floß, gleich Regenbächen,
Leichen lagen rings, wie Bäum’ im Forste:
Diesem ist das Haupt entzwei gespalten,
Jenem abgehauen beide Arme;
Der vom Roße stürzet auf den andern,
Der im Grimm haut los auf seine Feinde,
Wie der Sturm im Felswald Bäume reutet.
Der bohrt bis an’s Heft das Schwert in Feindes
Busen,
Dem ein Tater mäht das Ohr vom Haupte.
Uiberall Geschrei und kläglich Stöhnen,
Und zur Flucht schon wenden sich die Christen;
Nach der Tatern wilde Haufen dringen:
Da fleugt Jaroslaw herzu, der Adler.
Harter Stahl umhüllt die Brust des Starken,
Unter’m Stahl wohnt Heldenkraft und Kühn-
heit,
Unter’m Helm das scharfe Feldherrnauge,
20
Kriegeszorn sprüht aus den glüh’nden Blicken
Wuthentbrannt, wie der gereizte Löwe,
Wenn er irgend frisches Blut erblicket,
Wenn er wund nachstürzt dem kühnen Jäger,
So ergrimmt stürmt dieser in die Tatern.
Ihm wie Hagelwetter nach die Böhmen.
Furchtbar sprengt er auf den Sohn das Kublay:
Und ein grausam wilder Kampf beginnet.
Mit den Speeren stoßen sie zusammen,
Die zerstieben mit Geprassel beide.
Jaroslaw mit seinem muth’gen Roße
Ganz in Blut gebadet, faßt den Sohn des Kublay,
Spaltet ihn mit einem starken Hiebe,
Von der Schulter durch bis an die Hüfte,
Daß er leblos zu den Leichen sinket,
Und es tönt der Köcher und der Bogen.
Drob erschrickt das wilde Volk der Tatern,
Wirft von sich die lachterlangen Spieße,
Jeder läuft, wer nur vermag zu laufen,
Läuft dahin, woher die Sonne aufgeh’t.
Frei vom Taterngrimme war die Hanna.
[CZESTMÍR u. WLASLAW.]
Beginnt das 27. Kapitel des dritten Buches
vom Siege über Wlaslaw.
Neklan ruft, zur Fehde aufzustehen,
21
Ruft mit fürstlichem Gebothe,
Wider Wlaslaw gilt es, auf,
Und die Heere sammeln sich zur Fehde,
Sammeln sich auf das Geboth des Fürsten
Gegen Wlaslaw.
Seines Sieges rühmt sich Wlaslaw
Uiber Neklan, diesen großen Fürsten,
Seines stolzen Sieg’s.
Schwert und Feuer sandt’ er
In des Neklans Land,
Hinter’ seiner Räuberhorden
Schwertern sich verwahrend
Rief er Neklan Hohn.
„Auf zum Kampfe führe,
„Meine Schaaren, Czestmir.
„Schmähend ruft der stolze
„Wlaslaw uns zum Kampf.” –
Freudenvoll erhebt sich Czestmir,
Freudig greift er nach dem schwarzen Schilde
Mit dem Doppelzahn, und nach der Streitaxt,
Und dem Helm, den nie ein Hieb durchdringt.
Und an allen Bäumen
Bringt er Göttern Opfer.
Kräftig zu den Heeren rufet Czestmir.
22
Schnell in Reihen ordnen sich die Krieger.
Und sie zogen früh vor Sonnenaufgang,
Zogen wohl den Tag hindurch,
Und nach Sonnenuntergang
Zu dem Hügel dort.
Sieh da wälzet Rauch sich von den Dörfern,
Von den Dörfern schallet Klaggestöhne,
Stimmen Jammernder.
„Wer verbrannte diese Dörfer?
„Wer erpreßte Klaglaut eurem Munde?”
„Wer? Wlaslaw? –
„Dies hier sey sein letzter Mordbrand,
„Rache und Verderben
„Bringet ihm mein Heer.”
Drauf erwiedern sie dem Feldherrn Czestmir.
Kruwoy ist’s, der böse Kruwoy,
Er trieb uns’re Heerden fort,
Er hat Jammer in den Gau’n verbreitet
Mit Feu’r und Schwert.
Was sich irgend regen konnte, (Was nur ir-
gend war zu brauchen)
Hat sein wüth’ger Grimm vernichtet,
Nahm gefangen unsern Herzog.
Da ergrimmet Czestmir wider Kruvoy,
Aus der weiten Brust
23
Bricht des Zornes Gluth
Füllt den ganzen Leib.
„Krieger, sprach er, morgen frühe
„Fachen wir all’ unsern Grimm an,
„Pfleget jetzt der müden Glieder.”
Berge steh’n zur Rechten,
Berge steh’n zur Linken,
Und auf ihre hohen Gipfel
Blickt die helle Morgensonne.
Durch die Berge dorthin,
Durch die Berge dorther
Ziehn die Heere, bringen Schlacht und
Kampf.
Huy! dort zur Burg hin,
Zur Burg auf dem Felsen,
Dort hält in Haft den Woymir Kruwoy
Und seine schöne Tochter,
Die er im dichten Wald gefangen
Dort unter’m grauen Felsen,
Wo Fürst Neklan er gehöhnet.
Treue hat gelobt dem Neklan Kruwoy,
Treu’ mit Handschlag ihm verbürget,
Und mit Hand und Munde
Bracht’ er Jammer seinem Volk.
Auf zur hohen Veste
24
Stürmet, ihr Krieger!
Und es entbrennt das Kriegsvolk
Und stürmt hinan zur Veste,
Nach dem Wort des tapfern Czestmir,
Stürmt gleich Hagelwettern.
Schild an Schild gereiht die Vordern,
An die Speere stemmen sich die Hintern,
Und an Pfähle, quer gereiht an Pfähle.
Höher ob des Waldes Wipfeln
Klirren ihre Schwerter nach der Burg,
Ihre Schwerter rasen wider Schwerter,
Die vom Wall nach ihnen hau’n.
Oben auf der Burg brüllt Kruwoy
Brüllt gleich einem Stiere,
Brüllet Muth in seiner Mannen Brust,
Und sein Schwert fällt tödtend auf die Prager.
Wie ein Stamm vom Fels herab durch Felsen
Rollend viele starke Eichen fortwälzt;
Also strömen Neklans Haufen
Vor der Burg zusammen.
Nun gebiethet Czestmir,
Die Burg von rückwärts anzufallen,
Und gebeut von vorn
Zu springen auf die Mauer;
Und die hochgewachs’nen Stämme,
25
Die da dicht am Felsen stehn,
Beugen sie zum Burgwall,
Daß darüber weg die Balken rollen
Ob der Krieger Häuptern,
Drunter reihen sich die Starken,
Mann an Mann sich drängend,
Dicht die breiten Schultern aneinander.
Querbalken legen sie schräg auf die Achseln,
Binden sie mit Strängen längs zusammen,
Stützen sie zur Seite mit den Speeren.
Krieger schwingen sich auf diese Balken,
Eine dritte Shaar dann auf die zweite,
Eine vierte auf die dritte,
Und die vierte, bis sie hoch
An der Veste Zinnen reichen,
Von woher die Schwerter blitzten.
Von woher die Pfeile zischten,
Von woher die Stürmerbalken rollten.
Und ein Schwarm von Pragern
Stürmt mit Macht die Mauern,
Dringet in die feste Burg
Und wirft alle Mannschaft nieder.
„Woymir! tritt hervor!
„Tritt hervor mit deiner holden Tochter,
„Aus dem Thurme tritt heraus,
26
„In den frischen Morgen
„Tritt auf jenen Felsen,
„Von dem Felsen siehst du
„Unter’m Beil des Rächers
„Kruwoy bluten.”
Und hervor tritt Woymir
In den frischen Morgen
Mit der holdgestalten Tochter,
Sieht den Todfeind bluten,
Siehet Kruwoy bluten.
Und zurück stellt Czestmir
Allen Raub dem Volke,
Mit der Beute kehret
Heim die holde Dirne.
Opfer wollte Woymir
Nun den Göttern bringen,
Jetzt zur Stelle opfern,
Eh nur einen Schritt die Sonne
Vorwärts noch gethan.
„Woymir, auf – ruft Czestmir,
„Uns’re Schritte eilen fort zum Seige,
„Fort zum Siege über Wlaslaw.
„Säume mit dem Dienst der Götter.
„Götter wollen Wlaslaw niederschmettern.
„Wenn die Sonn’ erreicht die Mittagshöhe
27
„Sind auch wir an unser Ziel gelanget.
„Wo der Heere Siegesruf erschallet,
„Nimm des Feindes Waffen an, und komm.”
Deß erfreuet Woymir sich gar innig,
Und mit lautem Ruf, der durch die Wälder
hallet,
Von dem Felsen aus gewalt’ger Brust,
Ruft er zu den Göttern also,
Daß des weiten Forstes Stämm’ erbeben:
„Zürnt mir nicht, ihr Götter, eu’rem
Diener
„Daß die heut’ge Sonne nicht das Opfer
schauet.”
Czestmir apricht: „Wir sind’s den Göttern
schuldig.
„Doch an uns ist’s jetzo, auf den Feind zu eilen,
„Auf die schnellen Roße aufzusitzen.
„Auf! fleug durch den Wald mit Hirsches
Sprunge
„Dort zum Eichenwald; dort ist ein Felsen
„Nah am Weg, ein Lieblingsort der Götter.
„Dort auf ihrem Berge opfre du den Göttern,
„Deinen Göttern, welche dich befreiet.
„Für den Sieg, den wir erfochten
„Für den Sieg, der uns bevorsteht.
28
„Eh du merkst, davor die Sonn’ geschritten
„Auf des Himmels Plan, bist du zur Stelle,
„Und eh sie den zweiten Schritt gethan,
„Eh den dritten
„Ob des Waldes Gipfel, sind die Heere,
„Wo dein Opfer soll in Rauches Säulen
„Auf zum Himmel wallen,
„Und es beugen sich die Schaaren alle,
„Die vorüber ziehn.”
Und auf schnelle Roße sitzet Woymir,
Und durchfliegt den Wald mit Hirsches Sprunge
Dort zum Eichwald, der zum Felsen führet.
An des Felsen Gipfel zündet er das Opfer
Seinen Göttern an, die ihn befreiet,
Für den Sieg, den sie bereits erfochten,
Für den Sieg, der ihnen noch bevorsteht.
Und er opfert eine munt’re Färse,
Eine Färse, der kein Stier noch nahte,
Glänzend weiß ihr Fell. Vom Hirten
Dort im Thal im hohen Grase
Hat er sie erkaufet,
Gab ein Roß dafür zusammt dem Zaume.
Die Opferflamme lodert, und die Heere
Nah’n dem Thale, und von dort zum Berge
Geht der Zug, von da zum Eichwald.
29
Also ziehn die Schaaren, lärmumrauschet,
Mann auf Mann, ein jeder Waffen tragend.
Jeder, als vorbei er zieht beim Opfern,
Rufet laut den Göttern Preis und Ehre,
Keiner säumet, im Vorüberziehen
Laute Lobgesänge anzustimmen.
Als des Heeres Nachtrab schon vorbeizieht
Springet Woymir auf sein schnelles Roß,
Legt fünf Reitern hinterm Heere,
Fette Keulen auf und feiste Schlegel.
Mit dem Lauf der Sonne ziehn die Heere,
Und dort auf der Fläche harret ihrer,
Ihrer harrt der kriegerische Wlaslaw.
Von Wald zu Walde stehen seine Schaaren,
Fünfmal stärker sind sie, denn die Prager,
Wie aus Wetterwolkem schallt daraus ein
Tosen,
Und Gebell von Hunden ohne Zahl.
„Schwer wird’s seyn, mit solchem Feind
zu kämpfen,
„Selten reich ein Keul aus gegen Kolben.”
Also Woymir; ihm entgegnet Czestmir:
„Weise ist’s, so in Geheim zu sprechen,
„Weise ist’s, gefaßt zu seyn auf alles.
30
„Warum mit der Stirn auf harte Felsen
rennen?
„Doch der Fuchs berückt den Stier, den
starken.
„Hier kann Wlaslaw uns vom Berge schauen.
„Schnell, hinab, rings um den Berg gezogen,
„Daß, die jetzt die Vordern waren,
„Jetzo hinten ziehen,
„Und so mehrmal um den Berg gezogen!”
Und so that es Woymir, that es Czestmir,
Neunmal gingen um den Berg die Schaaren.
So vergrößern ihre Zahl sie vor dem Feinde,
So vergrößern sie die Furcht der Feinde.
Und sie stellen sich in niedrigem Gebüsche,
Daß in’s Aug’ des Feinds die Waffen blitzen.
Und es schien der ganze Berg zu leuchten.
Plötzlich bricht hervor mit seinem Haufen
Czestmir; –
Vier Geschwader zählte dieser Haufe –
Zittern bricht mit ihm hervor aus Waldes
Schatten,
Zittern faßt das starke Heer der Feinde.
Schrecken naht in ihrem Rücken,
Schrecken dringt heran vom ganzen Walde,
Und die Reihn zerstieben hierhin, dorthin.
31
Woymir dringt auf sie mit tapfrer Rechte,
Und vertritt zum Theil des Thales Ausgang,
Stellt zur Seite Wlaslaw sich entgegen.
Huy! Wie brüllt der Wald, wie brüllt das
Thal!
Als ob Berge hier mit Bergen kriegten,
Und all ihr Gehölz zusammenkrachte.
Wlaslaw sprengt heran nun gegen Czestmir,
Und hervor gen Wlaslaw stürzet Czestmir,
Vor zu wildem Kampfe. Schlag auf Schlag,
Jetzo schmettert er den Wlaslaw nieder.
Furchtbar wälzet Wlaslaw sich am Boden,
Er vermag sich nimmer aufzurichten,
Morena lullt ihn in schwarze Nacht.
Blut entströmt dem starken Lieb des Wlaslaw,
Strömt am grünen Rasen hin,
Und verrinnt im feuchten Grunde.
Unter Brüllen scheidet seine Seele,
Fleugt auf einen Baum aus seinem Munde.
Flieget hin und her vom Baum zum Baume,
Bis des Todten Leib zu Asche worden.
D’rob erschrecken, die mit Wlaslaw waren,
Schreiend fliehen sie hinauf zum Berghang,
Fliehen fort, vor Czestmirs Blick sich ber-
gend,
32
Vor dem Czestmir, vor dem Wlaslawstödter.
Siegesruf erschallet
Jetzt in Neklans freud’erfüllte Ohren,
Reiche Beute zeugt sich
Neklans freudenhellem Auge.
[LUDISCHE u. LUBOR.]
Beginnt von einem feierlichen
Turnier.
Merkt ihr Alten auf und Jungen!
Hört von Kämpfen, von Turnieren.
Hinter’m Elbstrom herrscht’ ein Herzog,
Reich und gut und hochgerühmt.
Der hatt’ eine einz’ge Tochter,
Sehr geliebt von ihm, und allen.
Wunderschön war seine Tochter,
Herrlich war ihr Leib gewachsen,
Blendendweiß war ihre Wange,
D’rauf ein Rosengarten blühte,
Augen helle, wie der Himmel,
Und auf ihrem weißen Nacken
Wallt das Haar goldhell hernieder,
Sich in schönen Ringeln lockend.
Einst entbeut der Fürst durch Bothen,
Daß auf seiner Burg die Edlen
All’ zu großem Festmahl kommen.
33
Und als nun der Tag erschienen;
Kamen auch die Edlen alle,
Kamen aus dem ganzen Lande,
Kamen her aus weiten Landen,
Auf des Fürsten Burg zum Festmahl.
Hörner schallen, Pauken tönen,
Vor den Fürsten geh’n die Edlen.
Und sie neigen sich dem Fürsten,
Neigen sich auch vor der Fürstinn,
Neigen sich der schönen Tochter.
Hinter langen Tafeln setzet
Jeder sich nach seinem Range.
Und Gewild ward aufgetragen,
Aufgetragen Trank von Honig.
Unter Jubel ward getafelt,
Köstlich war das Mahl und festlich.
Als gestärkt die Leiber waren,
Und die Geister munter wurden,
Sprach der Fürst so zu den Edeln:
„Männer, euch wird wohl bekannt seyn,
„Warum ihr hiehergekommen;
„Wack’re Männer! proben will ich,
„Wer von euch zu meist mir noth ist.
„Weise ist’s, ob Friede waltet,
„Sich voraus zum Kriege rüsten.
34
„Uns’re Nachbarn sind die Teutschen.”
Sprach’s der Fürst, da bricht das Schweigen,
Von den Tischen stehn die Edlen
Auf, verbeugen sich dem Fürsten,
Und verbeugen sich der Fürstinn,
Und der schönen Fürstentochter.
Hörner-Paukenschall von neuem,
Alles schickt sich zum Turnire.
Vor der Burg auf weiter Wiese,
Hoch auf prächtigem Balkone,
Sitzt der Fürst mit seinen Räthen,
Unter Edelfrau’n die Fürstinn,
Und Ludische mit den Fräulein.
So entbeut der Fürst den Edlen:
„Wer zuerst soll in die Schranken,
Will ich selbst, der Fürst, bestimmen.”
Und es winkt der Fürst auf Strebor.
Den Ludislaw fodert Strebor.
Beide steigen sie zu Roße,
Nehmen scharfgespitzte Speere,
Sprengen heftig auf einander.
Lange ringen sie zusammen,
Bis denn Beider Speere brachen.
So ermüdet waren beide,
Daß sie von dem Kampfplatz wichen.
35
Hörnerhall und Paukentöne:
Es entbeut ihr Fürst den Edlen:
„Wer der zweite soll turniren,
Mag die Herzoginn bestimmen.”
Und auf Serposch zeigt die Fürstinn.
Serposch Spitiboren fordert.
Beide steigen sie zu Roße,
Nehmen scharfgespitzte Speere.
Und auf Spitibor sprengt Serposch,
Wirft ihn weit weg aus dem Sattel,
Stürzet selber schnell herunter.
Beide greifen nun nach Schwerten,
Schlag auf Schlag fällt auf die schwarzen
Schilde, daß sie Funken sprühen.
Nun haut Spitibor nach Serposch,
Auf den kalten Grund fällt dieser.
Beide sind Ganz abgemattet,
Müssen aus der Stechbahn treten.
Hörner hallen, Pauken tönen:
Da entbeut der Fürst den Edlen:
„Wer der dritte will turniren,
Soll Ludische selbst erkiesen.”
Die Prinzessinn wählet Lubor.
Lubor fordert Bolemiren.
Beide steigen sie zu Roße,
36
Nehmen scharfgespitzte Speere,
Sprengen hurtig in die Schranken,
Zielen auf einander, rennen
Mit den Speeren jach zusammen;
Bolemir stürzt von dem Roße,
Weit weg ist sein Schild geflogen,
Knechte tragen ihn vom Kampfplatz.
Pauken und Trompeten hallen.
Lubor fordert nun den Rubosch.
Auf sein Roß schnell schwingt sich Rubosch,
Sprenget hastig an gen Lubor.
Lubor haut mit seinem Schwerte
Ihm den Speer entzwei, und führet
Einen Hieb nach seinem Helme;
Rubosch fällt vom Pferde rücklings,
Knechte tragen ihn vom Kampfplatz.
Pauken und Trompeten hallen.
Auf die Edeln rufet Lubor:
„Wem’s geliebt, mit mir zu fechten,
„Dieser komme in die Schranken!”
Es erhebt sich ein Gemurmel
In dem Kreis’ der edlen Ritter;
Lubor wartet in den Schranken.
Lange Spieße schwinget Zdeslaw,
Und ein Stierhaupt auf dem Einen;
37
Spricht mit übermüth’gen Worten.
„Einen wilden Stier erleget
„Hat mein Urahn, und mein Vater
„Manch ein teutsches Heer gescheuchet,
„Lubor probe meinen Kampfmuth.”
Und sie rennen auf einander,
Und, ein Haupt an’s andere prallend,
Sinken beide von den Roßen.
Hurtig zücken sie die Schwerter,
Und so kampfen sie zu Fuße.
Mächtig schwingen sie die Schwerter,
Daß ringsum die Schläge hallen;
Da naht Lubor ihm zur Seite,
Haut mit Macht nach seinem Helme,
Dieser fallt herab in Stücken,
Haut dann nach des Gegners Schwerte,
Daß es aus den Schranken flieget;
Und zu Boden sinket Zdeslaw.
Pauken und Trompeten tönen.
Und der Edlen Schaar umringet
Lubor’n, führt ihn vor den Fürsten,
Vor die Fürstinn und Ludischen.
Einen Kranz reicht ihm Ludische,
Einen Kranz von Eichenblättern.
Pauken und Tromperen tönen.
38
[ZABOJ SLAWOJ u. LUDIEK.]
Beginnt von einer großen
Schlacht.
Aus dem schwarzen Walde ragt ein Felsen;
Auf den Felsen steigt der starke Zaboj,
Sieht sich um im Land nach allen Seiten.
Gram erfüllt ihn bei des Landes Anblick,
Und er seufzet, als ob Tauben weinten;
Sitzet lang in seinen Gram versunken,
Dann rafft er sich auf gleich einem Hirsche
Nieder durch den Wald, den weithin öden.
Eilig geht er nun von Mann zu Manne
Durch das ganze Land zu allen Tapfern,
Spricht zu ihnen heimlich kurze Worte,
Neigt den Göttern sich, eilt fort zum zweiten.
Es vergeht ein Tag, vergeht der zweite,
Und als in der Nacht des dritten Luna scheinet,
Kommen hier im Wald zusamm die Männer,
Und zu ihnen Zaboj, führt ins Thal sie,
In ein tiefes Thal des weiten Forstes.
Tief hinab von ihnen stellt sich Zaboj,
Nimmt sein klangreich Varito:
Männer brüderlichen Herzens,
Männer funkelnden Blickes
Horcht, ich sing vom tiefsten Thal ein Lied
euch.
39
Wohl geht mir’s vom Herzen,
Ja vom tiefsten Herzen,
Das der Gram verzehret:
Eingegangen zu den Vätern
Ist der Vater;
Und daheim verließ er seine Kinder,
Und auch seine Liebchen.
Und zu Niemand sprach er:
„Bruder, sprich zu ihnen
„Väterliche Worte!”
Und es kommt ein Fremder
Mit Gewalt zur Heimat,
Und gebiethet hier mit fremden Worten.
Und wie sie’s vom Morgen bis zum Abend
In der Fremde treiben,
Mußten Kinder, Weiber
Also hier auch thu’n.
Eine Ehgenossinn
Auf der Fahrt durch’s Leben
Sollen wir nur haben,
Von der Wesna bis zu der Morana.
Aus den Hainen trieben sie die Sperber,
Und was in dem fremden Land für Götter,
Solchen mußten wir uns niegen,
Mußten ihnen Opfer bringen,
40
Durften nicht vor unsern Göttern
An die Stirne schlagen,
Noch am Abend ihnen Speise bringen.
Wo der Vater Göttern Speisen hintrug,
Wo er hinging, Lobsang anzustimmen,
Haben alle Bäume sie gefället,
Alle Götter haben sie zertrümmert.”
„Ha! vom Herzen, Zaboj, singest du zum
Herzen,
Mitten aus der gramerfüllten Brust. Wie
Lumir,
Der mit Wort und Sang zu rühren
Wußt’ den Wyssehrad und alle Lande;
So du mich und alle uns’re Brüder.
Ja die Götter lieben brave Sänger.
Singe denn, dir ward die Kraft gegeben,
Herzen gegen Feinde zu entflammen!”
Zaboj blicket auf des Slawoj
Gluthenbrannte Blicke;
Und so fort entflammt er ihre Herzen:
Zwei junge Helden, deren Stimmen
Eben mannbar wurden,
Gingen in den Wald hinaus;
Dort mit Schwert und Streitaxt
Uibten sie die Arme,
41
Bargen dort die Waffen,
Kehrten freudig heim.
Und als ihre Arme stark geworden
Und ihr Geist, zu ziehen auf die Feinde,
Und die andern Brüder auch erwuchsen;
Brachen sie hervor all auf die Feinde,
Und es glich ihr Zorn dem Sturm des Himmels,
Und das alte Glück, es kam der Heimat
wieder.”
Und sie springen all hinab zu Zaboj,
Drücken ihn in ihre starken Arme,
Legten ihre Hände auf die Brust einander,
Und sie sprachen viele kluge Worte.
Und die Nacht war vorgerückt zum Morgen,
Einzeln gehn sie aus dem Thale
Fort zu allen Bäumen,
Fort nach allen Seiten gehn sie aus dem Walde.
Es vergeht ein Tag, vergeht der zweite
Nach dem dritten Tage; als schon
Dunkelte die Nacht,
Ging zum Walde Zaboj,
Hinter Zaboj Kriegerhaufen,
Zogen durch den Wald.
Slawoj ging zum Walde,
Hinter Slawoj Kriegerhaufen
42
Zogen durch den Wald.
Alle trauen fest auf ihren Führer,
Aller Herzen sind dem König feindlich,
Alle führen scharfe Waffen
Gegen diesen König.
„Huy, du Bruder Slawoj,
„Dort zum blauen Berge,
„Der nach allen Gauen schauet,
„Dorthin lenken wir die schritte.
„Von dem Berg gen Sonnenaufgang,
„Ist ein dunkler Forst,
„Dorten reichen wir uns dann die Hände,
„Geh nun hin mit Fuchses Sprüngen,
„Und ich ziehe hierhin.”
„„Huy, du Bruder Zaboj!
„„Warum sollen unsre Waffen
„„Grimm erst von dem Berge holen?
„„Laß von hier uns stürmen
„„Auf des fremden Königs Würger.””
„Bruder Slawoj,
„Willst die Schlange du vertilgen,
„Tritt ihr auf das Haupt,
„Dorten ist ihr Haupt.”
Es zertheilt die Mannschaft sich im Walde
Die zieh’n rechts hin, jene links,
43
Diese folgen Zabojs Worte,
Jene dem Geboth des raschen Slawoj
Durch des Waldes Tiefungen zum blauen
Berge.
Als die Sonne schien zum fünftenmale,
Reichten sie sich ihre kräft’gen Arme,
Und mit Fuchses Augen blickten
Sie hinüber auf des Königs Heere.
„Ludiek muß uns seine Schaaren,
„Seine Schaaren all’ zu einem Schlage sam-
meln.”
„Ludiek! ha! du bist ein Knecht
„Ob des Königs andern Knechten.
„Sag du deinem stolzen Zwingherrn,
„Sein Geboth sei uns nur leerer Rauch.” –
D’rob ergrimmet Ludiek,
Und ruft seine Heere schnell zusammen.
Ganz vom Wiederschein erglänzt der Himmel,
Und im Wiederscheine blitzen
Hell des Königs Heere.
Alle stehn den Fuß zum Marsche fertig,
Und zur Hand die Wehr nach Ludieks Worte.
„Höre, Bruder Slawoj,
„Eile hierhin mit des Fuchses Sprüngen,
„Ich geh ihnen grad’ entgegen.”
44
Und hervor bricht Zaboj
Auf die vordern Reih’n gleich Hagelwettern,
Und hervor bricht Slawoj
Faßt zur Seite sie gleich Hagelwettern.
„Bruder, sieh! die malmten uns’re Götter,
„Diese fällten unsre Bäume,
„Scheucheten die Sperber aus den Hainen.
„Sieg verleihen werden uns die Götter.”
Aus dem unzählbaren Heere
Unter Ludiek stürmt ein mächt’ger Schwarm
Gegen Zaboj an;
Und mit glüh’nden Augen stürmet
Zaboj gegen Ludiek,
Als ob Eiche gegen Eiche stritte,
Aus dem Wald hervor sich reißend.
Zaboj sprenget gegen Ludiek
Weit vor aus dem Heer.
Ludiek haut mit seinem Schwerte
Nach dem Schilde, und durchhaut drei Häute.
Zaboj haut mit seiner Streitaxt,
Ludiek springt behend zur Seite,
Und die Streitaxt fährt in einem Baum.
Dieser stürzet auf das Heer,
Dreißig gehen ihrer heim zu ihren Vätern.
Da ergrimmet Ludiek,
45
„Hoy, du reißend Unthier!
„Drachenungeheuer!
„Ficht du mit dem Schwerte!”
Zaboj schwingt das Schwert,
Haut ein Stück ihm ab vom Schildrand.
Ludiek schwingt das Schwert,
Und es gleitet ab am Schild, am häut’nen,
Sie entflammen sich zu steten Hieben,
Und zerhau’n sich alles auf dem Leibe,
Und bespritzen alles rings mit Blute,
Und mit Blut bespritzten sie die Krieger,
Rings um sie noch fort im wilden Kampfe.
Schon verfloß der Mittag,
Schon dem Abend nähert sich die Sonne,
Und noch ward gekämpfet,
Hier und dorten nicht gewichen,
So ward hier gekämpft, so dort von Slawoj.
„Hoy, du Würger, fahre hin zum Bies!
„Warum solltest unser Blut du saufen!”
Drauf erfaßt die Streitaxt Zaboj,
Ludiek springt zur Seite.
Zaboj schwinget hoch die Streitaxt,
Schleudert sie hin nach dem Feind’.
Fliegt die Axt, und da zerspringt der Schild,
Hinterm Schild zerspringet Ludieks Brust,
46
Vor der Wucht der Axt erschrickt die Seele.
Ihm die Seele treibt heraus die Streitaxt,
Und fliegt noch fünf Lachter weit in’s Heer.
Schreck erpreßet lauten Schrei den Feinden,
Freude schallet in des Zaboj Schaaren,
Funkelt aus den frohen Blicken.
„Bruder, sieh! uns haben Götter Sieg ver-
liehen.
„Eine Schaar von uns zieht rechts, und links die andere.
„Roße führt herbei aus allen Thälern,
„Laut ertön’ der Wald von Roßgewieher.”
„„Bruder Zaboj, ha, du tapfrer Löwe,
„„Laß nicht ab zu stürmen auf die Feinde!””
Zaboj schleudert seinen Schild von sich,
Und in einer Hand das Schwert,
In der andern seine Streitaxt,
Bricht er freie Bahn sich durch die Dränger.
Und sie heulen, und sie Müssen weichen,
Zitternd laufen sie vom Schlachtfeld,
Lauten Schrei erpreßt der Schrecken ihnen.
Horch, im Walde Roßgewieher!
„Auf zu Roße und den Feinden nach,
„Nach durch alle Lande!
„Schnelle Roße, traget
47
„Unsre Rache ihnen nach!”
Und auf schnele Roße
Schwingen sich die Haufen,
Und in schnellem Jagen
Sprengen sie den Feinden nach;
Schlag auf Schlag, und wilder
Schnauben sie vor Wuth.
Fläche, Berge, Wälder schwinden,
Rechts und links flieht alles hinter sie.
Sieh, da braus’t ein wilder Strom,
Fluth an Fluth verrinnet.
Und heran die Heere
Brausen, flücht gen Jagens,
Alle sprengen durch den reißenden Strom.
Viel der Femden rafft die Flucht hinunter,
Trägt hinüber die verwandten Krieger
An das andre Ufer.
Durch die Gaue rings
Breitet seine Fittige der wilde Weihe,
Jaget hinter dem Geflügel.
Zabojs Heere breiten rings sich aus,
Fort durch alle Lande
Sprengen sie den Drängern nach,
Schmettern sie da nieder, und zerstampfen
Sie mit ihrer Roße Hufen,
48
Wüthend ihnen nach bei nächt’gem Mondschein,
Wüthend nach beim Tag, wenn Sonne glühet,
Und so fort in finstrer Nacht,
Und so fort am grauen Morgen.
Braus’t ein wilder Strom;
Fluth an Fluth verrinnet.
Und die Heere brausen jach heran,
Alle sprengen durch den reißenden Strom.
Viel der Fremden rafft hinab die Woge,
Trägt hinüber die verwandten Krieger
An das and’re Ufer.
„Fort zu jenen grauen Bergen,
„Dort soll unser Rachewerk vollenden.
„„Sieh doch, Bruder Zaboj,
„„Schon sind wir ja nah dem Berge,
„„Und nur eine kleine Schaar ist übrig
„„Noch von unsern Feinden,
„„Und die flehen ängstlich um Erbarmen!””
„Auf zurück denn durch die Lande,
„Hierhin, du, ich dorthin,
„Alles, was des Königs, zu verheeren!”
Winde brausen durch die Lande,
Durch die Lande brausen auch die Heere,
Durch die Lande rechts uad links,
49
Fort in breiten Reih’n die Krieger,
Fort mit frohem Jauchzen.
„Bruder, sieh! der graue Berg!
„Dort verliehn uns Sieg die Götter,
„Dort auch schweifen viele Seelen,
„Hier und dort von Baum zu Baum.
„Und vor ihnen schrecken
„Vögel und das scheue Wild zusammen,
„Nur die Eulen scheu’n sich nicht.
„Fort zum Berg, die Todten zu begraben,
„Dort den Göttern, unseren Befreiern,
„Reiche Opfer darzubringen,
„Ihre Lieblingssänge anzustimmen,
„Ihnen auch zu weih’n die Waffen
„Der erschlagnen Feinde!” –
Beginnt das acht und zwanzigste
Kapitel des dritten Buches von
den Liedern.
I. Zbyhon.
Flog vom Baum zum Baume
Hin und her ein Täuber,
Klagt sein Leid dem ganzen
Walde, traurig girrend:
Ach, ihr weiten Haine!
50
Einst durchflog ich euch
Mit der holden Täubinn,
Mit dem theu’ren Liebchen.
Ach, der böse Zbyhon
Fing mein holdes Täublein,
Trug sie fort zur Burg
Ach, zur festen Burg! –
Und es schweift ein Jüngling
Um die steile Veste,
Seufzt in banger Sehnsucht
Nach dem holden Liebchen.
Von der Burg zum Felsen,
Setzt am Fels sich nieder,
Sitz in banger Trauer,
Stumm im stummen Haine.
Und heran der Täuber
Fliegt und girret traurig,
Und sein Haupt der Jüngling
Hebt zu ihm und spricht:
„Täuber, ist dir bange,
„Bange, Weil du einsam?
„Hat ein arger Sperber
„Dir entrafft das Weibchen?
„Ha, du Räuber Zbyhon
„Auf der festen Burg dort
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„Hast geraubt mein Liebchen
„Mir, mein theures Holdchen,
„Sie zur Burg entführet,
„Ach, zur festen Burg!
„Wohl, du frommer Täuber,
„Kämpftest mit dem Sperber,
„Schwölle dir im Herzchen
„Kraft und Muth zum Kampfe.
„Hätt’st dem bösen Sperber
„Wohl dein Lieb’ entrissen,
„Wären dir gegeben.
„Starke scharfe Krallen;
„Hättest wohl erschlagen
„Gar den bösen Sperber,
„Wäre hart dein Schnabel,
„In sein Fleisch zu hauen.
„Auf! du traur’ger Jüngling,
„Raff’ dich auf gen Zbyhon!
„Muthig gegen Feinde
„Schlagt dein Herz im Busen.
„Dir sind scharfe Waffen
„Wider ihn gegeben,
„Ihm auf’s Haupt zu schmettern
„Eine wucht’ge Streitaxt.” –
Eilt hinab der Jüngling
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Fort durch Waldes Dunkel,
Seine Waffen thut er
An, und auf die Schulter
Nimmt er seine Streitaxt;
Eilt durch Waldes Dunkel
Fort zur steilen Veste.
Kommt bei nächt’gem Dunkel
Zu der steilen Veste,
Schlagt mit Macht an’s Burgthor.
„„Wer da?”” ruft’s heraus.
„Ein verirrter Waidmann.” –
Auf thun sich die Thore,
Schlägt mit Macht an’s zweite;
Auf thut sich die Pforte.
„Wo ist der Wladyke?
„Sagt, wo weilet Zbyhon?”
„„Hinter’m großen Saale.””
Und dort weilet Zbyhon
Er, der geile Räuber,
Dort auch weint die Maid.
„Hoy! Thu’ auf dem Waidmann!”
Doch nicht öffnet Zbyhon.
Da mit seiner Streitaxt
Spillt das Thor der Jüngling.
Spaltet mit der Streitaxt
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Stark des Zbyhon’s Haupt,
Und durchstreift die ganze
Veste, und ermordet
All’ der Veste Mannen.
Drauf bei seinem Mädchen
Ruht er bis zum Morgen.
Durch der Bäume Wipfel
Scheint die Morgensonne
Hell herein zur Burg,
Neue Lust ertaget
In des Jünglings Herzen,
Weil sein schönes Liebchen
Er in starken Armen
Wieder wiegen darf.
„Wessen ist die Taube?
„„Zbyhon raubte sie,
„„Hielt, wie mich, gefangen
„„Sie in fester Burg.””
„Fleug hinaus zum Walde
„Aus dem Zwing der Burg!”
Und sie fliegt zum Walde,
Und sie flattert her,
Und sie flattert hin.
Hüpft von Baum zu Baum
Mit dem lieben Täuber.
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Schläft auf einem Zweige
Mit dem holden Männchen.
Und in Freud’ ergehet
Sich die schöne Maid
Mit dem lieben Jüngling.
Geht mit ihm umher,
Wo es ihr beliebet,
Und in Einem Bette
Schläft sie mit dem Liebling.
II. Das Sträußchen.
Wehet ein Lüftchen
Aus fürstlichen Wäldern,
Da läufet das Mädchen,
Da läuft es zum Bach;
Schöpft in beschlag’ne
Eimer das Wasser.
Am Fluße zum Mädchen
Schwimmet ein Sträußchen,
Ein duftiges Sträußchen
Von Veilchen und Rosen.
Die Dirne versuchet
Das Sträußchen zu fangen,
Da fällt, ach! da fällt sie
In’s kühlige Wasser.
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Wenn ich, du holdes
Blümchen, es wüßte,
Wer dich gepflanzet
In lockeren Boden,
Wahrlich! dem gäb’ ich
Ein goldenes Ringlein.
Wenn ich, du holdes
Sträußchen, es wüßte,
Wer dich mit zartem
Baste gebunden,
Wahrlich! dem gäb’ ich
Die Nadel vom Haare.
Wenn ich, du holdes
Blümchen, es wüßte,
Wer in den kühlen
Bach dich geworfen,
Wahrlich, dem gäb’ ich
Mein Kränzlein vom Haupte!
III. Die Erdbeeren.
Rothe Beeren einzusammeln,
Geht mein Liebchen in den Wald,
Ritzt mit einem scharfen Dorne
Sich das weiße Füßchen.
Und nicht kann mein liebes Mädchen
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Auf den Fuß mehr treten.
Warum hast du, böser Stechdorn,
Ihr solch Weh’ bereitet?
Dafür sollst du, spitzer Dornstrauch,
Ausgereutet werden.
Komm, mein Liebchen, komm ins Kühle
Unter grüne Kiefern.
Weil ich springe auf die Weise
Um mein weißes Rößlein.
Auf der Wies’ im dichten Grase
Weidet sich mein Rößlein.
Und mein Liebchen dort im Kühlen
Harret des Geliebten.
So beginnet sie zu klagen
Still im Kiefernwäldchen.
„Ach, was wird die Mutter sagen,
„Ich unselig Mädchen?
„Immer sagte mir die Mutter:
„Hüth’ dich vor den Männer!
„Warum sich vor ihnen hüthen?
„Sind ja gute Menschen.
Und ich kam auf meinem Rößlein,
Weiß wie Schnee, geritten;
Spring’ herunter von dem Rößlein.
Knüpf’s an einen Baumast
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Mit dem Silberzaume.
Und umfaß’ die Maid, und drück’ sie
An mein Herz, und küß’ sie,
Und die schöne Maid vergaß schon
Auf den Schmerz im Fuße.
Und wir liebten uns, und küßten,
Bis die Sonn’ sich neiget.
„Komm, mein Lieber, schnell nach Hause,
„Eh die Sonn’ hinabgeht.”
Und ich schwang mich auf mein Rößlein,
Weiß wie Schnee, behende;
Nehm’ mein Liebchen in die Arme,
Trab’ mit ihr nach Hause.
IV. Der Hirsch.
Es schweift ein Hirsch durch Berg und Wald,
Und springt im heim’schen Forste
Berg auf, Berg ab in einem fort.
Tragt sein herrlich Geweih hoch.
Mit dem herrlichen Geweih
Bricht er durch das Dickigt,
Springt umher im Walde
Auf den hurt’gen Läufen.
Und ein Jüngling schweifet durch die Berge,
Schweifet durch die Thale
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Stolze Waffen in den Krieg
Trägt er auf dem Leibe,
Mit den starken Waffen
Bricht er Feindeshaufen.
Nimmer schweift der Jüngling durch die Berge,
Listig sprang ein grimmer Feind
An ihn an mit finstern Blicken,
Die vom Zorne glühn,
Schlägt ihn auf die Brust mit schwerer Streit-
axt –
Klagend rauschen d’rob die Wälder –
Schlägt heraus des Jünglings zarte Seele.
Und sie fliegt hinaus zum schönen schlanken
Halse,
Durch den Hals dann durch die schönen
Lippen.
Sieh! da liegt er, warmes Blut
Fließt heraus nach seiner Seele,
Als sie ausgeflogen,
Und der kalte Boden trinkt das warme Blut;
Und in jeder Mädchenbrust war Trauer.
Auf dem kalten Boden lag der Jüngling,
Eine Eiche sproßet über ihm,
Breitet ihre Zweige aus.
Schweift der Hirsch mit herrlichem Geweih
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Springt herum auf hurt’gen Läufen,
Streckt den schlanken Hals empor zum Laube.
Schwärme gierer Sperber
Kommen hergeflogen
Aus dem ganzen Wald zur Eiche,
Krächzen alle laut:
„Feindes Grimme fiel der Jüngling!”
Alle Mädchen weinten um den Jüngling.
V. Die Rose.
Ach, du Rose, schöne Rose,
Warum bist früh erblühet?
Dann, erblüht, warum erfroren?
So erfroren, dann verwelket?
Und verwelkt, ach! abgefallen?
Abends saß ich, lange saß ich,
Saß, bis schon die Hähne krähten,
Ach, und konnte nichts erwarten.
Als die Späne niederbrannten,
Schlief ich ein, da träumte mir.
Sieh, mir war’s, als ob mir Armen
Von der rechten Hand hinunter
Glitt’ ein gold’ner Fingerring,
Glitt’ ein köstlich theu’rer Stein.
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Und ich fand nicht mehr den Stein.
Nicht erharrt’ ich den Geliebten.
VI. Der Kukuk.
Steht eine Eich’ im weiten Felde,
Auf der Eiche sitzt ein Kukuk.
Und er schlägt, hebt an zu klagen,
Daß der Lenz nicht immer währet,
Wie möcht’ Korn im Felde reifen,
Wenn es immer Frühling bliebe,
Wie im Garten Aepfel reifen,
Wenn nur immer Sommer bliebe?
Wie im Schober frieren Aehren,
Wenn es immer Herbst nur bliebe?
Und wie bange wär’ der Dirne,
Wenn sie immer einsam bliebe.
VII. Die Verlassene.
Ach, ihr Wälder! Dunkle Wälder!
Miletiner Wälder!
Sagt, warum ihr, Sommers, Winters,
Immer gleich ergrünet?
Ach, ich wollte gern nicht weinen,
Gern mein Herz nicht quälen!
Aber sagt, ihr guten Leute,
Wer sollt’ hier nicht weinen?
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Ach, wo ist mein guter Vater?
Weh! er liegt im Grabe!
Wo die Mutter? Gute Mutter!
Uiber ihr wächst Gras!
Bruder hab ich nicht, noch Schwester,
Und fort ist mein Liebling.
VIII. Die Lerche.
Sieh, ein Mägdlein jätet Hanf,
An dem Herrengarten;
Eine Lerche spricht zu ihr:
„Warum also traurig?”
Ach, wie könnt’ ich fröhlich seyn,
Liebe kleine Lerche!
Den Geliebten führten sie
Fort zum Felsenschlosse.
Hätt’ ich eine Feder nur,
Schrieb ich ihm ein Briefchen;
Und du flögst damit zu ihm,
Liebe kleine Lerche!
Doch nicht Blatt hab ich, noch Feder,
Einen Brief zu schreiben,
Grüß den Theuern mit Gesange,
Daß ich hier verschmachte.
Krächzt im Schloß ein – – –
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Vorerinnerung.
„Diese Sammlung lyrisch - epischer reimloser Nationalgesänge übertrifft Alles, was man bisher von alten Gedichten aufgefunden, wovon sich aber nur 12 Blättchen Pergamen in 12., und zwei schmale Streifchen erhalten haben. Der Herausgeber, nach dem er den rühmlichen Entschluß, unsere alten Gedichte herauszugeben, gefaßt, und mit dem ersten Bändchen schon ausgeführt hatte, war so glücklich, diese schätzbaren Uiberreste in einer Kammer an der Kirche zu Königinhof unter verworfenen Papieren und alten Pfeilen zu entdecken, und von nahem Untergange zu retten. Nach der Schrift zu urtheilen, fällt die Sammlung zwischen die Jahre 1290 und 1310. Einige von den Gedichten sind in Rücksicht ihres Ursprunges auch wohl noch älter. Desto mehr ist der unersetzliche Verlust von dem bei weitem größern Theile derselben zu bedauern.
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Die ganze Sammlung bestand aus drei Büchern, wie man aus den Uiberschriften der übriggebliebenen Kapitel des dritten Buches, da das 26te, 27te, und 28te genannt werden, sicher schließen kann. Wenn jedes von den abgängigen 25 Kapiteln auch nur 2 Gedichte enthielt, so sind blos vom dritten Buche 50 Gedichte in Verlust gerathen.
Wen sollten diese kleinen Proben nach dem vortrefflichen Ganzen, das sich durch Leichtigkeit des Vortrags, Reinheit und Correctheit der Sprache, durch Kraft und Anmunth auszeichnet, nicht lüstern machen?”
Geschichte der böhm. Sprache u.
Lit. von Jos. Dobrowsky.
S. 385.
Wie weit die Uibersetzung und selbst die Erneuerung dem Original nachstehe, sieht jeder Kenner der altböhm. Sprache ein.
E: jb + av; 2002
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