COLUMBUS.

Karel Hynek Mácha

COLUMBUS.
Wer steht dort an des Schiffes Rand, Sich seiner Grösse stolz bewusst? Er ist nach Westen hingewandt. Dort scheint zu liegen seine Lust. Man sieht’s ihm an, dass ihn sein Geist Zum fernen Ziele wirbelnd reisst. Columbus ist’s, der stolze Held Des grausen Zufalls stolzes Spiel, Er schifft nach einer neuen Welt; Doch ferne lieget noch sein Ziel. D’rum starret unverwandt u[nd] fest Sein Auge hin zum fernen West! Er stehet an des Schiffes Rand, Wie nur die Morgensonne blinkt, Bis sie vom blauen Bogen schwand, Bis sie im tiefen Meer versinkt Und immer giesset ihre Gluth, In seinen Busen neuen Muth. Er schiffet auf dem Meere lang’, Es flossen hin der Tage viel, Und den Gefährten wird schon bang, Sie finden nie u[nd] nie ihr Ziel, Sie wenden ihren bangen Blick Zum fernen Vaterland zurück. Sie stürmen auf den Feldhern ein: – „Führ’ uns zum Vaterland zurück, Wir wollen dich dem Tode weih’n, 62 Wenn du’s nicht thust im Augenblick, Dich treffe uns’re Rache schwer, Dass du uns zogst in’s ferne Meer. „Sind wir darum von unsern Höh’n Aus unserm lieben Vaterland, Um hier im Meer zu untergeh’n, Gereist, zu einem fernen Strand.“ Sie wollen in der blinden Wuth Ihn schleudern in die Meeresfluth. Columbus aber immer gross Zum Tross sich wendend, also spricht: „Sey auch so schrecklich noch mein Loos. Ich zitt’re vor dem Tode nicht. Doch gönnet mir drey Tage Frist, Und wenn dann all’ verloren ist, So schleudert mich zur Meeresfluth, Werf’t mich zum grausen Schlund herab Und sättig’t also eure Wuth. Doch wisst, ihr stürzt mit mir ins Grab Und schrecklich ist dann eu’r Geschick, Denn Niemand führet euch zurück.“ Sie gehen ruhig zwar davon, Doch immer kocht noch ihre Wuth, Mann hört sie noch dem Feldherrn drohn, Sie fordern immer noch sein Blut Und warten, bis die kurze Frist Am dritten Tag verflossen ist. Columbus aber, zwar ein Held, Fühlt sich durch dieses schwer gekränkt, 63 Er bethet zu dem Herrn der Welt Der aller Menschen Schicksal lenkt. „O Herr, spricht er, Du nur allein Kannst nun mein Schild, mein Retter seyn. Aus meinem stolzen Vaterland Verstiess man mich, ich eile fort Und komme an Spaniens Strand, Ich steig ans Land, aber auch dort Verfolgt man mich, auch dort verhasst Ist jedem dieser neue Gast. Ich reise nun ins weite Meer, Ich will entdecken neues Land, Aber auch hier drückt sie mich schwer, Auch hier quält mich des Schicksals Hand; Darum errette mich, mein Gott, Aus dieser neuen grossen Noth.“ Er geht nun an des Schiffes Rand, Er blicket in die weite Fern, Er ist nach Westen hingewandt, Doch ihm erscheint kein Hoffnungsstern, Und wie er fleh’t zum Herrn des Lichts, Und wie er sucht, er findet – Nichts. So flossen schon zwey Tage hin Und immer sieht man nirgends Land, Wie auch die Schiffe schnelle fliehn, Entdeckt er nirgends einen Strand Und immer starrt sein Auge fest Und unverwandt zum fernen West. 64 Jetzt bricht die zweyte Nacht heran, Sie bricht heran u[nd] mancher Stern Beleuchtet hell die glatte Bahn Des Meeres, u[nd] in weiter Fern Erglänzt der Mond im blassen Licht, Doch Hoffnung scheint noch immer nicht. Jetzt tobt des Orkans wilde Macht, Man höret wie der Stumwind saust, Es herrschet grause, finst’re Nacht, Das Meer in weiter Fern’ erbraust. Es eilet immer schnell und schnell Vom Wind gepeitscht die Meereswell’. „Herr, spricht Columbus, ist es dein Will’, So lass im Meer uns untergehn.“ Doch nach u[nd] nach wird’s wieder still, Man hört die Winde nicht mehr wehn, Der Mond allein noch unbesiegt, Durch die zerrissnen Wolken blickt. „Du Vater der im Himmel thronst,“ Also Columbus bethend spricht, „Der jeden Guten ewig lohnst, Du wünschest mein Verderben nicht. Du sorgest für den Wurm im Staube, Darum steht fest auf Dich mein Glaube. Du, den man nur mit Ehrfurcht denkt, Du, der gezählet jedes Haar, Du hast den grausen Sturm gelenkt, Mich hast entrissen der Gefahr, Auf Dich, Du ewig grosser Gott, Auf Dich vertrau ich bis zum Tod. 65 Des Mondes, der durch Wolken flieht, Es saget mir sein blasses Licht, Wenn Dir des Lebens Funk’ verglüht, So bau’ auf Gott u[nd] und wanke nicht, Und denk’ es schütz’ dich seine Macht An jedem Tag, in jeder Nacht.“ So ging auch diese Nacht vorbey, Und immer mehrt sich seine Qual, Es nahet schon der Tag herbey, Im Osten glänzt der Sonne Strahl. Sie lächelt ihr Gesicht so hold Das ganze Meer scheint röthlich Gold. Da stürmet nun die Rotte ein, Nur Tod droht ihm ihr wilder Blick, Sie wollen ihn dem Meere weihn, Weil er gespielt mit ihrem Glück. Es lag vor seinem Auge klar Des Todes schreckliche Gefahr. Sie ziehn ihn an des Schiffes Rand, Sie greifen ihren Feldherrn an, Da tönt es von dem Mastkorb: Land Land widerhallt der Ocean. Und wie man nun das Land erschaut, Da preisen sie den Feldherrn laut. Doch dieser eilt im schnellen Lauf Zum Mastkorb. Und der Held, er weint Vor Freud! Da steigt die Sonne auf, Die diese Gruppe hell bescheint. Und unter freud’gem Rufen „Land“ Erreichen sie den fremden Strand. 66
Básně v knize Básně - Dramatické zlomky (in Dílo Karla Hynka Máchy, díl 1):
  1. MÁJ.
  2. GLAUBE, HOFFNUNG, LIEBE, VERTRAUEN.
  3. DIE FÜHRER DURCHS LEBEN.
  4. DIE FREUDE.
  5. DER EREMIT.
  6. DER EREMIT.
  7. COLUMBUS.
  8. DER FREYTAG in der Charwoche.
  9. Sieh des Todes blasses Bild,
  10. Nacht wird es, und dunkle Nebel wallen
  11. Die kühle Nacht hat ihr sternenloses Gewand
  12. SÄNGERS BITTE.
  13. ZIGEUNERLIED.
  14. MEINE FREUDEN.
  15. MEIN WUNSCH.
  16. ELEGIE.
  17. DAS LEBEN.
  18. DER ERWACHENDE TAG.
  19. O Muse, die ich über alles liebe,
  20. AN DEN GRÄBERN DER FREUNDE.
  21. AN DEM FRIEDHOFE.
  22. STIMMEN ZUR NAMENSFEYER.
  23. STRABA.
  24. NA HŘBITOVĚ.
  25. PĚVEC.
  26. SRDCI MÉMU.
  27. ZASTAVENÍČKO.
  28. MĚSÍČEK.
  29. VORLÍK.
  30. IVAN.
  31. HROBKA KRÁLŮ A KNÍŽAT ČESKÝCH.
  32. NA HROBĚ SESTŘINNÝM.
  33. SVATÝ IVAN.
  34. SVATÝ VOJTĚCH.
  35. ČECH.
  36. SYN MLYNÁŘŮV.
  37. PŘEDLKA.
  38. ABAELARD HELOÍZE.
  39. DÍTĚ.
  40. IDŮNA.
  41. TĚŽKOMYSLNOST.
  42. NOC.
  43. BOJARÝN.
  44. ZPĚVEC.
  45. ZPĚV LOVECKÝ.
  46. BALLÁDA.
  47. TĚŽKOMYSLNOST.
  48. BUDOUCÍ VLASŤ.
  49. JAROSLAVNA.
  50. VZOR KRÁSY.
  51. NA POPRAVIŠTI.
  52. NOC.
  53. DOBROU NOC!
  54. V CHRÁMĚ.
  55. KRÁLOVIČ.
  56. UMÍRAJÍCÍ.
  57. CIZINEC.
  58. POUTNÍK.
  59. CESTA Z ČECH.
  60. MNÍCH.
  61. 1. V šírom poli dubec stojí,
  62. 2. Ani labuť ani Lůna
  63. 3. Z temna lesa žežhulička
  64. 4. Vítr, chladný vítr věje
  65. 5. Zalká jinoch v černo lesa:
  66. 6. Nesbírá v háje stínu
  67. 7. Rozprostřela chladná noc
  68. 8. Celý kraj písecký
  69. 9. Pod starým hradem, v večerní době
  70. 10. Na lučině husy pasou,
  71. 11. Z rána na usvítě
  72. 12. Letěly koroptve plaché
  73. 13. Neroztál sníh ještě
  74. 14. Hasly zatmělé hvězdičky,
  75. 15. Modřínové, mladí modřínové,
  76. 16. „Proč Vltavo, řeko divá,
  77. 17. Želetínky háje
  78. 18. KLESLÁ.
  79. 19. Umlkni potoku hlučný
  80. 20. Pod okénkem mé milenky
  81. 21. O harfo dávnověká,
  82. 22. Má děva ještě dřímá;
  83. 23. Pod starým hradem v večerní době,
  84. 24. NÁŘEK.
  85. 1. Tichý tis nad růži stíny sklání
  86. 2. V hloubi citů kde mám slova vzíti
  87. 3. „Vzešel máj! Hlubokých můži želů!
  88. 4. Ač má síla neoslábla v boji
  89. 5. Ještě jednou v mladosti mé kraje
  90. 6. Tichý jsem co harfa bezestrunná
  91. – Zašlo slunce za modravé hory,
  92. 1. Mrak až přijde šerý, a slunce přikryje jasné,
  93. 2. DO PAMÁTNÍHO LISTU.
  94. 3. Kdy se láska v srdce věrná vtělí,
  95. 4. Kdo vlasti své vezdy je věrný syn,
  96. 5. PŘÍPIS BÁSNÍ.
  97. 6. Co zde sním a co zde vypiju
  98. 7. CITY VDĚČNOSTI.
  99. 8. PANNĚ ROŠROVÉ jako Preciose v hře téhož názvu.
  100. 9. NA ÚMRTÍ ČESKÉHO BÁSNÍKA.
  101. 10. PROSLOV.
  102. 11. NA PŘÍCHOD KRÁLE.
  103. 1. Kde k nebesům modrým vysoko pne vzhůru se skála,
  104. 2. Zelených na lukách tmavého blíž lesa,
  105. 3. Hle, co v zeleném hájíku,
  106. 4. Přes hvozd tmavý černé mračno spěje,
  107. 5. Hoj, byla noc! zelené světlo Lůny
  108. 6. V přírodě jak vše se jindy smálo,
  109. 7. Ladný zjeve porozvitých růží,
  110. 8. Plná Lůna nad porostlou strání,
  111. 9. Měsíc stojí s zesinalou tváří
  112. 10. V svět jsem vstoupil, doufaje, že dnové
  113. 11. Jest pěvcův osud světem putovati,
  114. 12. Aniž křičte, že vám stavbu bořím,
  115. 13. Duše nesmrtedlná, která bydlíš
  116. 14. Však co darmo svoje smáčí líce
  117. 15. Ha! co myslím?
  118. 16. Otec spomene rodině:
  119. 17. Kdo kdy v světě vynalezl hlasu,
  120. 18. Jestli byli vzdálené to světy,
  121. 19. PROLOG K POUTI KRKONOŠSKÉ.
  122. BRATŘI.
  123. KRÁL FRYDRYCH.
  124. BOLESLAV.
  125. POZNAMENÁNÍ K DRAMATICKÉ BÁSNI: BRATROVRAH ANEB VÁCLAV A BOLESLAV.
  126. POLESNÝ.
  127. báseň bez názvu